"Ein Buch, das sich alleine umblättert"

ZISCH-INTERVIEW mit Florian Michaelis, der als Bühnenbildner und Produktionsleiter arbeitet.  

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Florian Michaelis  | Foto: privat
Florian Michaelis Foto: privat

Zisch-Reporter Jan Luis Michaelis aus der Klasse 4c der Emil-Gött-Schule in Freiburg hat seinen Vater, Florian Michaelis, über dessen Beruf befragt. Er arbeitet am Theater.

Zisch: Was bist du genau von Beruf und was machst du da?
Michaelis: Ich bin Produktionsleiter und mache Bühnenbilder am Theater Heilbronn.
Zisch: Wo hast du in diesem Bereich schon gearbeitet?
Michaelis: In diesem Bereich habe ich schon in Kassel, Luzern, Freiburg, Köln, München und Heilbronn gearbeitet und bald arbeite ich auch in Kaiserslautern. In Freiburg war ich zwei Jahre am Wallgrabentheater. An meinen ersten Stellen habe ich vor allem Bühnenbilder gebaut. Ich bekam aber immer mehr Verantwortung für die ganze Produktion, also das ganze Stück. Es macht mir großen Spaß.
Zisch: Was gab es an Herausforderungen für dich?
Michaelis: Das Stück "Krabat" hatte ein schwierig umzusetzendes Bühnenbild, weil es zum Beispiel ein Buch geben sollte, das sich von allein umblättert, und ein Schachspiel, bei dem sich die Figuren von selbst bewegen. Außerdem sollte ein Mensch schweben. Um das alles umzusetzen, wurde sogar extra ein Zauberer engagiert, der mit seinem Zauberwissen bei der Umsetzung helfen konnte. Bei einem anderen Stück mussten auf die Bühne acht Kubikmeter Schlamm gebracht werden, aus dem ein Mensch herauskommen sollte. Der Schlamm durfte aber nicht an den Seiten runterlaufen oder nach unten durchtropfen.
Zisch: Was für ein Stück fandest du bis jetzt am besten?
Michaelis: Eines der lustigsten war für mich eine Komödie von Loriot. Und mein Lieblingsbühnenbild gab es zu dem Stück "Mein Freund Harvey", weil es schöne alte Kulissen gab aus einer anderen Zeit, die künstlerisch gebaut werden mussten.
Zisch: Was benutzt ihr für Material und wie viel darf es kosten?
Michaelis: Wir verwenden Stahl, Holz, Stoff, Farbe, Styropor und andere Kunststoffe. Schon allein für das Material betragen die Kosten oft 14 000 Euro.
Zisch: Was machst du im Moment?
Michaelis: Da im Moment wegen Corona keine Stücke aufgeführt werden, bereiten wir im Moment vor allem die Produktionen für die nächste Spielzeit vor.
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