Zeitung in der Schule
Ein Achterbahntechniker testet seine Bahnen selbst
Der Maschinenbautechniker Michael Kraus hat für viele Kinder einen Traumjob, der er baut mit seinem Team bei dem Unternehmen Mack Rides in Waldkirch große Achterbahnen, auch für den Europa-Park.
Nico Löffler, Klasse 4a, Jengerschule (Ehrenkirchen)
Do, 24. Nov 2022, 15:06 Uhr
Zisch-Texte
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Zisch: Was ist so interessant an deinem Beruf?
Kraus: Ich arbeite als Maschinenbautechniker und entwickle mit meinem Team aus einer Idee eine Maschine. Zum Beispiel Achterbahnen oder wie gerade im Moment ein Flugtheater.
Zisch: Was machst du da genau?
Kraus: Am Anfang zeichne ich mit dem Computer einen Plan und konstruiere oder erfinde einzelne Bauteile. Viel viel später wird das Ganze zusammengebaut und von mir getestet. Natürlich mache ich auch die erste Probefahrt.
Zisch: Wie wird eine Achterbahn ganz genau getestet?
Kraus: Die ersten Fahrten werden mit Wasserdummys gemacht, die so groß und schwer sind wie wir Menschen. Es wird auch getestet, wenn sich zum Beispiel alle Gäste auf eine Seite setzen würden. Erst wenn alles gut läuft, und auch die Beschleunigungsfahrten abgeschlossen sind, machen mein Team und ich die erste Fahrt. Das Ganze dauert etwa zwei Wochen.
Zisch: Was war bisher die größte Achterbahn, an der du mitgebaut hast?
Kraus: Meine größte Achterbahn hab ich für die USA konstruiert, den "Xtreme Spinning Coaster". Die Bahn kann man mit dem "Blue Fire" im Europa-Park vergleichen, nur mit drehenden Sitzen. Mittlerweile steht dieselbe Achterbahn auch in Belgien.
Zisch: Wie lange dauert es, eine Achterbahn zu bauen?
Kraus: In der Regel dauert es vom Zeichnen über den Testaufbau der Bahn bis zum finalen Aufbau und der fertigen Installation zwei bis drei Jahre.
Zisch: Wo ist der Sitz der Firma?
Kraus: In Waldkirch sitzt die Firma Mack Rides. In Herbolzheim haben wir dann unsere riesigen Lagerhallen und unsere Testbereiche.
Zisch: Wie lange arbeitest du schon dort und welche Projekte hast du schon betreut? Welche waren am interessantesten?
Kraus: Ich bin seit elf Jahre dabei. Ich war bei der Achterbahn "Arthur" im Europa-Park, vielen Wasserachterbahnen, dem "XSC", dem "Extrem Spinning Coaster" und vielen weiteren Attraktionen dabei. Aktuell entwickeln wir ein "Flying Theater" für Vietnam und Berlin. Beim "Flying Theater" ist das interessante, dass ich komplett von der Idee über das Zeichnen bis zur Installation dabei bin. Demnächst werde ich dafür auch nach Vietnam für die Testfahrten fliegen. Das Flying Theater (fliegendes Theater) kann man sich wie das "Voletarium" im Europa-Park vorstellen. Auch auf drei Ebenen, nur mit dem Unterschied, dass sich das Theater an einem Turm dreht. Auf der einen Seite kann man Ein- und Aussteigen und auf der anderen Seite kann man gleichzeitig den Film zeigen. Somit spart man enorm Zeit und kann dadurch die doppelte Anzahl an Gästen mitnehmen.
Zisch: Woher bekommt ihr die meisten Aufträge und wo werden die meisten Achterbahnen aufgestellt?
Kraus: Unser Hauptbereich sind Familienbahnen. Der größte Markt für Achterbahnen ist zurzeit der asiatische Raum – also vor allem in China, in Vietnam und Dubai.