Waltershofen
Eigenwillige Sprinter beim Windhundrennen und Tag des Hundes
Zwei Tage lang gab’s beim Windhundrennverein Breisgau-Schwarzwald in Waltershofen ein volles Programm. Auch Pferde waren dabei.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
WALTERSHOFEN. Es ist kein echter Hase, nur ein künstlicher: Doch das stört die Windhunde offenbar nicht, wenn sie bei ihren Rennen loslegen – so wie am Wochenende auf dem Gelände des Windhundrennvereins Breisgau-Schwarzwald. Am Sonntag wurde es Ernst beim Bundessiegerrennen. Am Samstag dagegen rannten sie nur zum Spaß, außerdem fanden viele andere Aktionen beim "Tag des Hundes" statt. Da waren längst nicht nur Windhunde willkommen, sondern alle Hunde.
Spicci darf noch nicht an den Rennen teilnehmen, weil sie erst acht Monate alt ist. Für jüngere Hunde gibt’s die Hund-Kind-Olympiade. Die anderen beiden Afghanen von Annette Broudeur, die älter sind, waren vormittags beim Rennen dabei – und sie liefen gut. "Sie sind einfach Sprinter und brauchen Bewegung", erzählt sie. Selbst wenn es ein echter Hase gewesen wäre, würden Windhunde den übrigens nicht direkt angreifen – sondern ihn immer weiterjagen, so lange, bis er vor Erschöpfung umfalle.
Colin hätte gern einen Hund wie Spicci. Doch dafür bräuchte er einen Garten – Annette Broudeur hat einen. Dort toben sich ihre drei Hunde aus und spielen miteinander, zusätzlich zu den Spaziergängen. Sie liebt Windhunde, auch wenn ihr Bewegungsbedarf einigen Einsatz voraussetzt: "Sie sind sehr eigenwillig und eigenständig, man kann sie nicht erziehen, das gefällt mir." Trotzdem seien sie sehr menschenbezogen und "total lieb", sagt sie: "Sie beißen nicht." Bei der ersten Etappe der Hund-Kind-Olympiade kommt Spicci dann gleich auf ihre Kosten: Rennen ist angesagt, Schnelligkeit zählt. "Lauf, lauf!", ruft Colin, als die beiden loslegen – und Spicci rennt. Auch ihr Windhundkollege, der viel kleinere Gala, rast los, zusammen mit Niklas. Annika Kuhlmann und ihre Familie haben vier Italienische Windspiele, sie züchten die Rasse.
"Die Hunde sind klein, handlich, sportlich und sehr freundlich", schwärmt Annika Kuhlmann. Bei den nächsten Teilen der Olympiade geht’s unter anderem um Hindernisse, es machen überall längst nicht nur Windhunde mit. Bonny ist ein schwarzweißer, mittelgroßer Mischling, er tritt zusammen mit Felix (11) an. Bonny ist Felix’ Hund, und nicht sein erster.
Manche schlendern einfach nur herum und schauen beim Programm zu, unter anderem gibt’s auch Vorführungen der Rettungshundestaffel und von Salukis – die auch Persische Windhunde heißen – zusammen mit "arabisch" geschmückten Pferden. Zu den Gästen gehört zum Beispiel Alphons, ein drei Jahre alter kleiner Rauhaardackel. Im Vergleich zu den meisten anderen Hunden hier ist er winzig klein, trotzdem knurrt er möglichst gefährlich, als ein paar große Afghanen an ihm vorbeistolzieren. Alphons’ Besitzer Peter Vraki schaut gern Hunde an, er war schon öfter bei Rennen des Windhundrennvereins.
Das offizielle Titelrennen des Deutschen Windhundvereins am Sonntag mit rund 100 Windhunden findet jährlich an bundesweit wechselnden Orten statt, erzählt Annette Wissel vom Windhundrennverein Breisgau-Schwarzwald. Waltershofen war vor etlichen Jahren schon mal dran. Die Aktionen zum Tag des Hundes dagegen gibt’s zum ersten Mal. Der Tag wurde vom Verein für deutsches Hundewesen festgelegt, der Windhundrennverein will damit alle Hundefans ansprechen. Annette Wissel selbst hat aber natürlich ausschließlich Windhunde: fünf Afghanen. Sie liebt deren eher hundeuntypischen Charakter: "Sie sind so unabhängig wie Katzen."