Eier in der Pferdebox
Hühnerzeichner Christian Heinrich besucht Viertklässler / Hahn Carmélito verzichtet auf Freiheit.
Nadine Lange
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Der elsässische Zeichner Christian Heinrich erzählte den Viertklässlern der Markgrafengrundschule von seiner Buchserie "Les petits poules", die kleinen Hühner. Der erste Band wurde 5000-mal gedruckt und war nach sechs Monaten ausverkauft. Also wurde nochmal gedruckt. Die Klasse fand die Geschichten so lustig, dass sie darüber geschrieben und sich selber Hühnergeschichten ausgedacht hat.
Ich heiße Carméla und lebe auf dem Jaxenhof. Mit mir leben dort 30 Hühner. Jeden Morgen klaut der Bauer uns die Eier. Ich wollte immer so gern ein kleines Küken haben. Deshalb versteckte ich meine Eier überall. Doch der Bauer fand sie immer. Schließlich dachte ich mir ein besonderes Versteck aus: Ich legte das Ei ganz hinten in eine Pferdebox und überdeckte es mit Heu.
Der Bauer lief jeden Tag an der Box vorbei. Er fand das Ei nicht. Nach 21 Tagen spürte ich einen Knacks unter mir, und ein Kükenschnabel war zu sehen. Ich freute mich riesig, dass mein kleines Küken im Laufe des Tages das Licht der Welt erblickte.
Der kleine Hahn Carmélito war ein freier Hahn. Er konnte hin, wohin er wollte. Das gefiel ihm. Manchmal fühlte er sich aber auch einsam. Eines Tages kam er zu einem Hühnerhof und wunderte sich, warum die Hühner nicht auch herausgeflogen kamen. Sie sagten: "Wir haben nachts ein Dach über dem Kopf, bekommen Futter und haben es warm. Was wollen wir mehr?" Carmélito blieb eine Woche auf dem Hühnerhof und fand ein nettes Hühnermädchen namens Lui zum Spielen. Als der Tag kam, an dem er weiterziehen wollte, wurde er nachdenklich. Plötzlich war ihm die Freiheit nicht mehr wichtig. "Was nützt mir die Freiheit, wenn ich mich von meiner Lui trennen muss?" Und er beschloss, für immer auf dem Hühnerhof zu bleiben.
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