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USA

Ehepaar entdeckt Goldschatz im Garten

Ein Lottogewinn ist nichts dagegen: Ein kalifornisches Ehepaar hat beim Spaziergang auf seinem Grundstück Goldmünzen im Wert von zehn Millionen Dollar gefunden.  

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Eine der wertvollen Münzen aus dem Goldschatz  | Foto: Kagin’s
Eine der wertvollen Münzen aus dem Goldschatz Foto: Kagin’s

Es ist der größte Schatz, der je in den USA entdeckt wurde – einzelne Stücke werden auf eine Million Dollar veranschlagt. Die Münzen stammen aus der Zeit des Goldrauschs und sind zu großen Teilen noch gut erhalten. Von heute an werden die ersten öffentlich gezeigt.

"Anfangs habe ich gesagt, das erlebt man einmal im Leben", erinnert sich der Münzexperte David McCarthy in Tiburon. "Aber ehrlich gesagt, so was erlebt man einmal in drei oder vier Leben." Wenn überhaupt. Der 40-jährige Experte vom renommierten Münzspezialisten Kagin’s Inc. war der Erste, dem im vergangenen Frühjahr dämmerte, was die Erde im Norden Kaliforniens ausgespuckt hatte.

Telefonisch wurde er von einem Anwalt gebeten, für zwei Klienten einige Goldmünzen zu begutachten. Dann legten ihm die drei 18 Metallscheiben vor. "Ich nahm eine hoch, sie war voller Dreck. Aber unter dem Dreck konnte ich eine Münze in absolut perfektem Zustand sehen. Als ich sie fragte, wie viele sie hatten, sagten sie mir: Mehr als 1400. In diesem Moment begriff ich, dass wir vor etwas Unglaublichem standen."

Goldmünzen sind in den USA seit 1933 nicht mehr in Gebrauch. Selbst im übelsten Zustand wären die Funde pro Stück mindestens 1500 Dollar wert, schätzt McCarthy. Tatsächlich sind einige Prägungen aber nicht nur außergewöhnlich selten, sondern auch noch die besterhaltenen ihrer Art. "Viele sind besser als alles, was wir aus großen Sammlungen oder Museen kennen." Der Schatz enthält unter anderem eine 20-Dollar Münze aus dem Jahr 1866, der die Worte "In God We Trust" fehlen– sie wurden erst später im Jahr eingeführt. "Die kann eine Million Dollar wert sein", sagt McCarthy. Ebenfalls rar: Eine Fünf-Dollar-Münze aus der Prägeanstalt Dahlonega in Georgia, die es nur wenige Jahre lang gab.

All das konnten Mary und John nicht wissen, als sie 2013 einen Spaziergang auf ihrem Grundstück im Landstrich Gold Country unternahmen. Die Namen sind ein Pseudonym: Aus Angst um ihr bisheriges Leben möchten die Finder anonym bleiben; öffentlich lassen sie sich von der Firma Kagin’s vertreten. Ihr haben die beiden ein Interview gegeben. Das selbstständige Paar, das in seinen Vierzigern steht, wurde zuerst auf eine rostige Dose aufmerksam, die von der Bodenerosion freigegeben worden war. Erst als Mary sich bückte, bemerkte sie, dass der Behälter verschlossen war. Das Paar wollte die Büchse zu Hause öffnen, aber schon auf dem Heimweg zerbröselte der Deckel. "Es war ein surrealer Moment", erzählt John. "Ich dachte, jeden Moment würde ein alter Goldgräber mit Maulesel auftauchen." Das Paar rannte zu der Stelle zurück. Insgesamt enthielt das Depot 1427 Münzen, die meisten mit einem Nennwert von 20 Dollar.

Der Anordnung entnehmen Experten, dass die Dosen über einen längeren Zeitraum hinweg vergraben wurden. Am wahrscheinlichsten, so McCarthy, sei, dass es sich um Ersparnisse handle – in Zeiten des Goldrauschs hielten nicht alle etwas davon, ihr Guthaben einer Bank anzuvertrauen.

Die Finder versteckten die Münzen in der Kühlbox

Mary und John kehrten zu dieser Tradition zurück: Während der Suche nach Experten versteckten sie das Gold in einer alten Kühlbox unter einem Holzhaufen. Nach der Begutachtung durch ein unabhängiges Institut stellt Kagin’s Teile des Goldes bei der National Money Show der American Numismatic Society aus, die bis Samstag in Atlanta stattfindet. Der Präsident des Unternehmens hat schon Rekordfunde aus Schiffsbergungen begutachtet, aber ein solcher Jackpot an Land ist ihm noch nicht begegnet. Als zweite Premiere hat der 62-Jährige mit dem Onlinehändler Amazon ein Exklusivabkommen geschlossen. In den nächsten Monaten sollen 90 Prozent der Sammlung über die Internetplattform zum Kauf angeboten werden. Einzelstücke behalten die Finder als Erinnerung. Mit ihrem unverhofften Reichtum wollen sie Rechnungen bezahlen und soziale und künstlerische Projekte unterstützen.

Ressort: Panorama

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