Neujahrsempfang

Efringen-Kirchens Bürgermeisterin Carolin Holzmüller hofft auf ein positives und konstruktives Miteinander

Efringen-Kirchen wird sich im Laufe des Jahres neu aufstellen. Beim Neujahrsempfang appelliert Bürgermeisterin Holzmüller an die Bürgerinnen und Bürger und hofft auf ein konstruktives Miteinander.  

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Weit über 250 Bürgerinnen und Bürger w... der Gemeinde Efringen-Kirchen gefolgt  | Foto: Ulrich Senf
Weit über 250 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung zum Neujahrsempfang der Gemeinde Efringen-Kirchen gefolgt Foto: Ulrich Senf

Die Notwendigkeit des Wandels stellte Bürgermeisterin Carolin Holzmüller am Freitag beim Neujahrsempfang in der Mehrzweckhalle, zu dem sie viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen der Gemeinde, aber auch Landtagsabgeordnete, des Landratsamtes und der umliegenden Gemeinden begrüßen konnte, in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Wandel und Veränderungen seien etwas ganz Natürliches und am Ende auch Wichtiges, erklärte sie. Ein "immer so weiter" gebe es nicht und auch das Verweisen auf das "Das haben wir immer so gemacht" sei höchst fragwürdig. Denn, so führte Holzmüller aus, "immer" werde in jeder Zeit neu definiert und weiche meist auf ganz natürliche Weise Neuem.

Dabei weiß die Efringen-Kirchener Bürgermeisterin um die Ängste, die die Veränderungen hervorbringen. Die Ungewissheit, wie sich etwas verändern werde, sorge für negative Emotionen. Dass das Gemeindeentwicklungskonzept gerade so ein Punkt ist, der für viele Ängste sorge, könne nicht verwundern. Umso mehr forderte Holzmüller am Freitag die Bürgerinnen und Bürger auf, sich in diesem Prozess, der seit dem vergangenen Jahr läuft, aktiv einzubringen. Nach der internen Datenerhebung, einer Stärke-Schwächen-Analyse mit den Ortsvorsteherinnen und Ortsvorstehern sowie einer Stichbogenbefragung werde in den nächsten Wochen die Bürgerbeteiligung mit dem Zukunftsatelier starten. "Bitte nutzen Sie die Möglichkeit, sich einzubringen", rief Holzmüllen den rund 250 Zuhörerinnen und Zuhören zu.

Bürger sollen ihre Bedürfnisse positiv mitteilen

Wenn in den kommenden Monaten etwas verändert werde, woran allein schon aufgrund der schwierigen Finanzlage kein Weg vorbeiführe, wie Holzmüller ausführte, dann dürfen die Bürgerinnen und Bürger nicht einfach als Zuschauer am Rande stehen. Vielmehr könnten sie ihre Bedürfnisse, Erfahrungen und was ihnen für die Zukunft wichtig sei mitteilen – "und zwar positiv", appellierte Holzmüller.

Den Wunsch nach einem positiven Miteinander äußere sie vor allem, weil es in den letzten Monaten "viel Kritik und Gerede über die Gemeinde, die Verwaltung oder die Bürgermeisterin" gegeben habe. Wenn sie die verschiedenen Aspekte überdenke, komme sie aber zu dem Ergebnis, "dass ich meine Variante doch für gut halte", erklärte sie selbstbewusst. Dabei dürfte gut nicht mit richtig verwechselt werden, so wie anders nicht gleich falsch bedeutet, führte sie aus.

Das Egringer Jugendorchester zelebriert den Cup-Song  | Foto: Ulrich Senf
Das Egringer Jugendorchester zelebriert den Cup-Song Foto: Ulrich Senf

Sie selbst sei angetreten, um in Efringen-Kirchen "positive Veränderungen zu ermöglichen und diese zusammen mit Ihnen zu gestalten", rief sie in Erinnerung, was sie zu der Kandidatur als Bürgermeisterin bewogen hatte. Es sei aber nicht ihre Art, "mit dem Gemeinderat einen Plan zu schmieden und irgendwelche Liegenschaften rot zu markieren". Sie wolle stattdessen "zusammen mit Ihnen positiv und konstruktiv gestalten". Für die Bürgerinnen und Bürger bedeute das umgekehrt, dass die "alternative Vorschläge einbringen, wenn sie mit etwas unzufrieden sind, damit wir es besser machen". Durch "motzen und kritisieren" sei niemandem geholfen.

Die Beteiligung eröffne die Möglichkeit, den Veränderungsprozesse so zu gestalten, "dass Sie sich damit wohlfühlen, dass Sie bei unserem neuen Weg dabei sind", erklärte Holzmüller. Ziel für die Bürgermeisterin, sei es, möglichst alle Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen, "denn eigentlich möchten wir auf dem Weg niemanden zurücklassen". Dafür sei es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger mit Tipps und Hinweisen auf das reagierten, mit dem sie unzufrieden sind, statt nur auf das alte "immer" zu pochen.

Es möge gelingen, den Negativismus zu beenden

Mit einer Anekdote des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger beendete Holzmüller ihre Rede. Dessen Vater hatte ihn nämlich aufgefordert, streng mit den Deutschen zu sein, als Kissinger nach dem Krieg in der amerikanischen Besatzungszone für die US-Army stationiert war. Kissinger habe seinem Vater daraufhin geantwortet: "Irgendwo muss dieses Negative enden, irgendwo müssen wir etwas Positives hervorbringen, oder wir müssen für immer Wächter über das Chaos bleiben." Mit diesem Zitat verband Holzmüller den Wunsch, dass es auch in Efringen-Kirchen im neuen Jahr gelingen möge, den Negativismus zu beenden, "nicht als Wächter des Chaos am Rande zu stehen, sondern die kommenden Veränderungen konstruktiv mitzugestalten, damit wir etwas Positives hervorbringen".

Bürgermeisterin Carolin Holzmüller fordert Veränderungen ein.  | Foto: Ulrich Senf
Bürgermeisterin Carolin Holzmüller fordert Veränderungen ein. Foto: Ulrich Senf

Umrahmt wurde der Empfang musikalisch vom Jugendorchester des Musikvereins Egringen unter der Leitung von Marc Braun. Nach einem gekonnten Arrangement des Cup-Songs und Highlights aus dem Film Moana setzte das Orchester mit "Rolling in the Deep" von Adele nach den Ehrungen (wir berichten noch) den Schlusspunkt.

Viele Bürgerinnen und Bürger folgten im Anschluss der Einladung zum geselligen Beisammensein. Die Egringen Trachtengruppe sorgte für die Bewirtung, so dass sich die Gäste bei vielen Gesprächen wohl fühlten.

Schlagworte: Carolin Holzmüller, Henry Kissinger, Marc Braun

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