Zischup-Reisebericht

Durch das Heilige Land Israel

Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Freiburg und Tel Aviv reiste das Jugendorchester in Kooperation mit dem FBO und weiteren Ensembles nach Israel. Diana Becker vom Freiburger Kepler-Gymnasium war dabei.  

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Blick auf Jerusalems Altstadt. Im Vordergrund zwei orthodoxe Juden.   | Foto: dpa
Blick auf Jerusalems Altstadt. Im Vordergrund zwei orthodoxe Juden. Foto: dpa
Um 14.40 Uhr landeten wir auf dem Flughafen von Tel Aviv. Wir bekamen unser Gepäck und fuhren vom Flughafen in die Stadt. Die Vorstadt von Tel Aviv ist dreckig, staubig und aus Wellblechhütten gebaut – ein bisschen sieht es aus wie ein Vorstadtslum. Kurze Zeit später kamen wir im Music-Center der Stadt an. Die Leute waren offen und empfingen uns sehr freundlich. Auffallend war, dass dieses von mehreren Soldaten bewacht wurde. Nach einer Weile kamen unsere Gastfamilien, um uns abzuholen. Je weiter wir mit dieser gen Norden von Tel Aviv fuhren, desto größer, schöner und moderner wurden die Gebäude. Das Stadtbild von Tel Aviv prägen hauptsächlich moderne Hochhäuser und gläserne Wolkenkratzer. Am deutlichsten sieht man den Unterschied zwischen Arm und Reich, wenn man auf die andere Uferseite des Flusses Yarkon geht. Auf dieser sind die meisten Häuser drei- bis vierstöckig, dreckig und abgeschabt.

Am nächsten Tag besichtigten wir die Altstadt von Tel Aviv-Yafo. Das Beeindruckendste an diesem Teil der Stadt ist, dass hier Palästinenser und Israelis friedlich nebeneinander leben. Es gibt sogar ein jüdisch-arabisches Kommunikations-Center, in dem Jugendliche beider Völker zusammen ihre Freizeit verbringen. In Yafo gab es noch nie Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und Israelis. Dies finde ich sehr bewundernswert. Am nächsten Tag besichtigten wir die heilige Stadt Jerusalem. Um für unsere Sicherheit zu garantieren, reiste ein Sicherheits-Guard mit uns mit. Wir besichtigten die Altstadt und den Tempelberg in Jerusalem. Auffallend war, dass sehr wenige Touristen unterwegs waren. Unsere Gruppe, die aus ungefähr vierzig Personen bestand, war die einzige größere Touristengruppe. Unser Guide Roni Stern erzählte uns, dass man eigentlich stundenlang anstehen müsse, um an die Klagemauer zu kommen. Da die Situation in Israel gerade etwas angespannter ist, würden sich viele Touristen nicht trauen, nach Jerusalem zu fahren.

Nachdem wir die Klagemauer am Tempelberg besichtigt hatten, gingen wir auf der Straße zwischen dem muslimischem und jüdischem Viertel entlang. Als die Römer Jerusalem eroberten, teilten sie die Stadt in vier Viertel auf – das muslimische, das jüdische, das christliche und das armenische Viertel. Die Straße säumten muslimische und jüdische Marktstände. An jeder Ecke stand ein bewaffneter Soldat. Immer wenn wir an solchen vorbeigingen, hatte ich ein mulmiges Gefühl im Magen, da ich Angst davor hatte, dass sie aus Versehen den Auslöser drücken oder berühren. Außerdem warnte uns der Guide davor, an irgendeinem Stand anzuhalten oder sich dort länger aufzuhalten, da die Verkäufer ausländische Touristen nicht gerne sehen.
Die Stadt Jerusalem fand ich wunderschön. Ein Grund dafür ist, dass sie ganz aus Stein gebaut wurde und es immer noch ein Gesetz gibt, welches diese Tradition vorschreibt.

Zurück in Tel Aviv schlug uns die Gastschwester vor, mit ihr und ein paar Kumpels in die Stadt zu gehen um da etwas zu essen. In der Dunkelheit liefen wir los. Wir kamen an eine Bushaltestelle und warteten auf den Bus. In diesem Augenblick dachte ich darüber nach, was meine Mutter immer zu mir gesagt hatte: "Fahre ja nicht mit einem öffentlichen Bus!", mit der Begründung, er könnte auch in die palästinensischen Gebiete fahren. Trotzdem stieg ich ein. Wir kamen sicher und schnell in der Innenstadt an und fuhren nach dem Essen wieder mit dem Bus nach Hause zurück.
Vor der Reise verstand ich, die Sorgen und Ängste der Leute nach Israel zu fahren. Doch nachdem ich eine Woche lang den israelischen Alltag miterlebt habe, kann ich diese nicht mehr nachvollziehen. Außer dass man tagtäglich mit bewaffneten Soldaten konfrontiert wurde, habe ich persönlich nichts von den Spannungen im Landesinneren mitgekriegt. Im Großem und Ganzem finde ich Israel ein schönes und mit viel kulturellem Erbe gesegnetes Land. In dieser einen Woche des Austauschs habe ich sehr viel erlebt und gesehen. Gerne würde ich dieses spannende Land wieder besuchen.

Schlagworte: Diana Becker

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