Interview
Doktorarbeit zur Nirmala-Aktion – darum kamen vor 60 Jahren zahlreiche Frauen aus Indien nach Emmendingen
Das psychiatrische Landeskrankenhaus in Emmendingen war in den 1960ern eines der ersten, das viele Inderinnen als Pflegekräfte anwarb. Tobias Großmann hat darüber eine Doktorarbeit geschrieben.
So, 19. Jan 2025, 9:00 Uhr
Emmendingen
Thema: Thema der Woche Emmendingen
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In den 60er-Jahren kamen zahlreiche junge Inderinnen nach Emmendingen, um hier in der Pflege zu arbeiten. Foto: Armin MöllerBZ: Wie kam es dazu, dass ausgerechnet indische Frauen in den 1960er-Jahren nach Deutschland kamen, um in Krankenhäusern zu arbeiten?
Die Frauen stammten aus Kerala, einem Bundesstaat im Südwesten Indiens. In den 1960er-Jahren gab es in Kerala zahlreiche junge Christinnen, die sich auf den Apostel Thomas beriefen, mit Abitur, da die Bildung von Frauen kulturell anerkannt war. Jedoch hatten sie kaum Berufsperspektiven. Der deutsche Pfarrer Hubert Debatin entwickelte 1959 die Idee eines Ausgleichs für Kerala: Deutschland litt unter einem Pflegenotstand, katholische Ordenshäuser suchten nach Nachwuchs, auch um ihre eigenen Krankenhäuser weiter zu betreiben. Debatin gewann 1960 das Kloster St. Trudpert im Münstertal für seine Idee ...
