Sportpolitik

Diskussion um ein Mindestalter bei Olympia

Der Doping-Fall der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa und die Folgen lösen eine Diskussion um ein Mindestalter bei Olympischen Spielen aus.  

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Skateboarderin Lilly Stoepasius war als 13-Jährige in Tokio dabei. Foto: Marijan Murat (dpa)
Als Konsequenz aus dem Olympia-Skandal um die 15 Jahre alte Eiskunstläuferin Kamila Walijewa drängt das IOC die Weltverbände zur Prüfung eines generellen Mindestalters im Spitzensport.

"Diese Fragen müssen angegangen werden", sagte Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), am Freitag in Peking. Es brauche aber "sorgfältige Überlegungen und Beratungen". Das IOC werde die Diskussionen mit den Weltverbänden in Gang bringen und diesen "etwas zum Nachdenken geben", sagte Bach. Entscheiden können aber nur die jeweiligen Fachverbände, nicht das IOC.

Auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) müsse den Umgang mit Minderjährigen und ihrem Status der "geschützten Person" überprüfen, sagte Bach. Er stelle sich grundsätzlich die Frage, wie man mit minderjährigen Athleten zukünftig umgehen werde.

Bislang gibt es nur in einigen wenigen olympischen Sportarten wie im Turnen ein Mindestalter für Teilnehmer. Im Turnen sind es 16 Jahre – seit dem Jahr 1997. Aber auch hier gibt es von einzelnen Nationen immer wieder Versuche, das Alter mittels unkorrekter Geburtsdaten nach unten zu drücken. So war das auch bei den Sommerspielen 2008 in Peking ein Thema bei Chinas Turnerinnen.

Der jüngste Olympiasieger war sieben Jahre alt

Besonders in Sportarten, bei denen kleine und leichte Athletinnen und Athleten im Vorteil sind, weil Sprünge und Drehungen dann einfacher auszuführen sind, haben oft Jugendliche eine Chance.

Wobei das Internationale Olympische Komitee indirekt diese Tendenz gefördert hat. Damit Olympia größeren Anklang bei jungen Menschen findet, wurden zuletzt mehrfach Trendsportarten ins olympische Programm aufgenommen, die in der Regel vorwiegend von Jugendlichen betrieben werden. So war die jüngste deutsche Starterin bei den Sommerspielen 2021 in Tokio auch erst 13 Jahre alt: die Skateboarderin Lilly Stoepasius. Ebenso jung war die Olympiasiegerin Momiji Nishiya, die Silbermedaillengewinnerin Rayssa Leal war sogar noch jünger.

Kurios: Bei den Olympischen Jugendspielen, die eigentlich für minderjährige Teilnehmer gedacht sind, gilt ein Mindestalter von 14 Jahren. Ein so junges Podium wie bei dem Skateboard-Wettkampf der Frauen 2021 in Tokio wäre also bei den Jugendspielen gar nicht möglich gewesen.

Der jüngste Olympiasieger soll übrigens lediglich sieben Jahre alt gewesen sein: ein namentlich nicht bekanntes Kind aus den Niederlanden, das bei den Spielen 1900 in Paris in einem Ruderboot gesessen hat – als Steuermann – oder besser: als Steuerkind.
Schlagworte: Thomas Bach, Kamila Walijewa, Rayssa Leal
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