Digital lernen mit Youtube-Videos
Die Unterhaltungsplattform hat sich durch das Distanzlernen während der Pandemie zur beliebten Lern-App entwickelt.
Anna Herget, Klasse 8a, St. Ursula Gymnasium (Freiburg)
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Die Corona-Pandemie hat zu einer vermehrten Nutzung digitaler Formate zur Vermittlung von Lerninhalten geführt. Die Anzahl von Nutzern der Videoplattform Youtube hat dabei vor allem während des Distanzlernens stark zugenommen. Sie entwickelte sich für eine Großzahl von Schülerinnen und Schülern zu einem Leitmedium und wurde auch zunehmend in der Schule als unterstützendes Lernmittel eingesetzt. Auch Studierende nutz(t)en Videos zur Vermittlung, Vertiefung und Wiederholung von Unterrichtsinhalten oder als Hilfe für Hausaufgaben.
Zuallererst hat Youtube Attraktivität gegenüber vielen anderen Videoplattformen aufgrund der kostenlosen Nutzung der Clips. Das Streaming selbst ist nur an einen Internetanschluss gebunden, der mittlerweile in der überwiegenden Mehrzahl der Haushalte vorhanden ist. Auch die meisten Schulen in Deutschland wurden während der Pandemie mit ausreichenden (W)LAN-Anschlüssen versorgt, um die Digitalisierung voranzutreiben. Weitere Vorteile sind, dass die Plattform eine große Vielfalt verschiedener Film- und Darstellungsformate darbietet. So kann man sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt ein zum Unterricht passendes Video aussuchen.
Neben den positiven Aspekten von Youtube stellt auch das Aufklären über mögliche negative Eigenschaften einen wichtigen Faktor dar, um sich eine objektive Meinung bilden zu können. Wie zahlreiche andere Internetseiten bietet auch Youtube keine Garantie, dass die erklärten Inhalte (gänzlich) der Wahrheit entsprechen. Das Verwenden fragwürdiger Quellen und Falschaussagen kann langfristige, negative Folgen haben. Da Youtube zudem eine für alle frei zugängliche, kostenlose Video-Plattform ist, passen gefundene Inhalte nicht automatisch zur eigenen Altersklasse.
Wie bereits aufgeführt, ist ein Internetanschluss oder WLAN ein Muss. Außerhalb der Schule, beispielsweise in Bus oder Bahn, in Parks und so weiter kann der Zugriff erschwert oder nicht möglich sein. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch die kostenfreie Nutzung Videos oft mit Werbung eingeleitet, unterbrochen oder abgeschlossen werden. Das kann bei Kindern und Jugendlichen dazu führen, dass das Lernen mit bestimmten Marken in Verbindung gebracht wird. Der wohl größte Nachteil aber ist, dass es für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende nicht die Möglichkeit gibt, bei Verständnisproblemen Rückfragen zu stellen.
Für Jugendliche gibt es keine Möglichkeiten mehr, der Digitalisierung zu entweichen und sich nicht mit den Medien vertraut zu machen. Während der notwendigen Distanz in der Pandemie zwischen Schülerinnen und Schülern untereinander und zu den Lehrkräften war der Computer als Informations- und Kommunikationsmittel die beste Möglichkeit, für ein Stück Normalität zu sorgen. Durch regelmäßige Videokonferenzen sorgten Lehranstalten für einen einigermaßen geregelten Ablauf.
Doch auf welche Reaktionen trifft das immer häufigere Nutzen digitaler Medien und Youtube-Lernvideos bei den Schülerinnen und Schülern? Hier spalten sich die Ansichten: Zwei von mir befragte Schülerinnen sahen den Einsatz im Unterricht als eine positive Entwicklung der Neuzeit an, die die Möglichkeit bietet, den Unterricht vielfältiger und interaktiver zu gestalten. Laut einer anderen 14-jährigen Schülerin kann ein Youtube-Lernvideo eine Lösung zum Beispiel bei Verständnisproblemen im Unterricht sein, da es mit Hilfe einer anderen Herangehensweise noch einmal einen Inhalt erklärt oder zur Wiederholung früherer Themen weiterhelfen kann. Lynn Armbruster, Schülerin des St.-Ursula-Gymnasiums Freiburg, kann dem zustimmen: "Ich finde es gut, dass in den Schulen auch digitale Medien eingesetzt werden, weil dadurch der Unterricht abwechslungsreicher gestaltet werden kann. Aber der Einsatz sollte nur in einem bestimmten Maße stattfinden." Ein nicht-diszipliniertes Arbeiten berge die Gefahr, sich in irrelevanten Themen zu verlieren und sich vom Lernen zu distanzieren.
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