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(epd/dpa). Erstmals gibt es im Bund eine Beauftragte gegen Rassismus. Das Amt übernimmt Reem Alabali-Radovan (SPD), die bereits Staatsministerin für Migration, Flüchtlinge und Integration im Kanzleramt ist. Das Bundeskabinett berief die 31-Jährige am Mittwoch. Sie wolle die auf mehrere Ressorts verteilten Maßnahmen der Bundesregierung gegen Rassismus künftig aus dem Bundeskanzleramt koordinieren und einen "Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus" vorlegen, kündigte die Politikerin an. Sie betonte: "Der Staat ist in der Bringschuld, er muss für alle 83 Millionen Menschen unseres Landes ein gleichberechtigtes, friedliches Zusammenleben sichern." Weiter will Alabali-Radovan eine "Diversity-Strategie" für die Bundesverwaltung erarbeiten. Ihr Ziel sei es, dass sich "die Vielfalt unserer Gesellschaft auch in den Bundesministerien und Bundesbehörden widerspiegelt, sagte sie.
Alabali-Radovan wurde als Kind irakischer Eltern in Moskau geboren. 1996 kam sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Sie studierte Politikwissenschaften und wurde 2020 Integrationsbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr zog sie mit einem Direktmandat in das Parlament ein.
Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte vereinbart, eine Antirassismus-Beauftragte zu berufen. Zudem soll es in dieser Wahlperiode eine Beauftragte oder einen Beauftragten für Antiziganismus geben. Bereits beschlossen hat das Kabinett am Mittwoch, gegen Sinti und Roma gerichtete Übergriffe jenseits der Polizeistatistik künftig besser zu erfassen. Dafür soll eine zivilgesellschaftliche Monitoringstelle eingerichtet werden, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.
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