Account/Login

Die Zukunft der Kläranlage im Blick

Wie sieht die Zukunft der Kläranlage Meißenheim aus? Über diese Frage ist am Montag im Gemeinderat gesprochen worden. Die Anlage muss saniert werden, in welchem Umfang hängt aber von der langfristigen Planung ab.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Ingenieur Mark Peilnsteiner vom Abwasserverband Friesenheim, der neben der Schutterner Kläranlage auch die in Meißenheim betreut, informierte über den Stand der geplanten Sanierung. Die Planung musste europaweit ausgeschrieben werden, was mit einem großen Aufwand einhergegangen sei. Nun befinde man sich "voll und ganz in der Vorplanung", erläuterte Peilnsteiner. Entsprechend seien verschiedene Faktoren noch nicht konkret benennbar – insbesondere die zu erwartenden Kosten. Entscheidende Fragen sind dabei, in welchem Umfang die Anlage saniert werden soll und auf was zunächst verzichtet werden kann.

Das Hauptaugenmerk liege auf dem Belüftungssystem im Belebungsbecken, erklärte Peilnsteiner. Denn das sei die Voraussetzung für die wasserrechtliche Erlaubnis, die das Landratsamt für die kommenden 15 Jahre erteilt habe. Weitere Themen seien Sicherheitsmaßnahmen – Geländer und Treppenläufe – sowie Technik- und Steuerungsanlagen. "Es gibt viel Kleinkram, der in Summe einfach Geld kostet auf so einer Kläranlage", fasste Peilnsteiner zusammen.

Insgesamt funktioniere die Meißenheimer Kläranlage. Der Ingenieur betonte jedoch, dass es auf der Anlage nur eine Reinigungsstraße gebe, was zum Problem werden kann. "Wenn etwas passiert, dann stehen wir schwierig da." Ein Beispiel dafür: Im Juli brach altersbedingt ein Nachklärbeckenräumer ab, der dann von Tauchern aus dem Becken geholt und schnell mit einem Provisorium ersetzt werden musste, um den Betrieb der Anlage aufrechtzuerhalten. Auch mit Blick auf den Fachkräftemangel sei es langfristig nicht leicht, kleinere Kläranlagen zu erhalten.

Genau deshalb hält Peilnsteiner es für sinnvoll, schon jetzt die Ablauffrist der wasserrechtlichen Erlaubnis im Blick zu behalten und verschiedene Optionen zu untersuchen: von der Möglichkeit, die Anlage gemeinsam mit der Gemeinde Schwanau am bestehenden Standort zu vergrößern und nach Norden zu erweitern bis hin zur Variante, Meißenheim mit oder ohne Schwanau an die Schutterner Kläranlage anzuschließen und die Meißenheimer Kläranlage aufzugeben. "Auch dass alles bleibt, wie es ist, kann ein Ergebnis sein", ergänzte Peilnsteiner. Welche Variante am sinnvollsten ist, soll eine Studie klären.

Sie soll gemeinsam von Meißenheim und Schwanau in Auftrag gegeben werden und jede Gemeinde rund 50.000 Euro kosten. Auch wenn das Ergebnis dieser Untersuchung erst in rund 15 Jahren zum Tragen kommen könnte, sei es sinnvoll, die Frage jetzt anzugehen. Peilnsteiner argumentiert zum einen mit der anstehenden Sanierung: Wäre zu deren Zeitpunkt schon klar, dass die Meißenheimer Anlage keine Zukunft hat, könnte auf einen Teil der Maßnahmen verzichtet werden. Zum anderen mögen 15 Jahre nach einer langen Zeit klingen, interkommunale politische Diskussionen seien in der Regel aber auch sehr zeitaufwändig.

Bürgermeister Alexander Schröder berichtete, dass es bereits Gespräche mit Schwanau und Friesenheim gegeben habe. In der Runde sei man sich einig gewesen, dass es sinnvoll ist, das Thema anzugehen und die Studie zu beauftragen. Auch der Gemeinderat Meißenheim sprach sich einstimmig dafür aus.

Zustimmung für Ausbau in Schuttern

Die Meißenheimer Kläranlage wird von der Gemeinde betrieben, die Schutterner vom Abwasserverband Friesenheim. Zu diesem gehören neben Friesenheim auch Neuried (Ortsteil Schutterzell) und Meißenheim (Ortsteil Kürzell). Die Kläranlage Schuttern soll eine vierte Reinigungsstufe erhalten, um Spurenstoffe aus dem Wasser zu filtern. Wie schon der Gemeinderat Neuried (mehr.bz/klaeranlage-pilotprojekt hat auch Meißenheim einstimmig zugestimmt, als vierte Reinigungsstufe eine Pflanzenkläranlage zu wählen.

Ressort: Meißenheim

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 20. November 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
die Kommentarfunktion ist aktuell geschlossen, es können keine neuen Kommentare veröffentlicht werden.

Öffnungszeiten der Kommentarfunktion:
Montag bis Sonntag 6:00 Uhr - 00:00 Uhr


Weitere Artikel