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Zischup-Interview

"Die Wertschätzung der Bevölkerung für unsere Branche ist erheblich gestiegen"

Christian Böhler arbeitet im "Gasthaus zum Schiff" und im Hotel und Restaurant "Zum Roten Bären" in Freiburg. Im Interview mit seiner Tochter erzählt er, wie die Corona-Pandemie die Gastronomie beeinflusst hat. Das Interview wurde im November geführt.  

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Christian Böhler  | Foto: Maja Böhler
Christian Böhler Foto: Maja Böhler
Zischup: Hat sich der Tagesablauf in der Gastronomie durch Covid geändert?
Böhler: Er hat sich insofern geändert, dass wir viele zusätzliche Aufgaben aufgrund der Verordnungen durchführen müssen: Testen, Zertifikate prüfen, AHA-Regeln beachten, und so weiter. Was ja auch meist unumgänglich und sinnvoll ist. Leider haben sich die Gästezahlen nicht erholt und die Branche leidet sehr unter dem Fachkräftemangel und den steigenden Preisen in allen Bereichen. Dadurch wurden Öffnungszeiten reduziert und Ruhetage eingeführt, um sich mit dem restlichen Personal auf die Kernzeiten zu konzentrieren. Also gab und gibt es ständig Änderungen und Herausforderungen. Es ist eine dynamische Branche, es bleibt spannend!

Zischup: Was hältst du von der 3G- und der 2G-Regel?
Böhler: Das Krankheitsgeschehen hat eine neue Dynamik bekommen; das Virus wurde infektiöser, die Impfwirkung lässt früher nach als angenommen. 2G, 3G, das Sicherste wird der Test unmittelbar vor dem Restaurantbesuch sein. Die G-Regeln sind notwendig, um die Betriebe weiter geöffnet zu halten. Letztendlich wird aber jede Zutrittsbeschränkung zu Umsatzeinbußen führen, weil einfach weniger Leute Essen gehen.
Zischup: Was denkst du, was passiert, wenn ein vierter Lockdown auf uns zukommt?
Böhler: Dann werden wir wieder schließen, hoffentlich weitere Hilfen beantragen können und nächstes Jahr wieder öffnen. Hoffentlich wird es nicht wieder Mai.
Zischup: Hast du Geld vom Staat zur Verfügung gestellt bekommen?
Böhler: Ja, das haben wir und wir werden Weiteres benötigen.
Zischup: Kannst du die negativen Folgen der Covid-Pandemie in der Gastronomie noch einmal zusammenfassen?
Böhler: Neben den bekannten Belastungen des Lockdowns ist vor allem der Fachkräftemangel die verheerendste Folge von Covid. Die Abwanderung von Arbeitnehmern aus der Gastronomiebranche führt zusätzlich zu massiven Belastungen im Tagesablauf. Es gibt aber auch Positives. Die Wertschätzung der Bevölkerung für unsere Branche ist erheblich gestiegen; man leidet mit seinem Wirt. Das macht uns alle sehr dankbar für die Anteilnahme.
Zischup: Kann man deiner Meinung nach der Gastronomie noch helfen, und wenn ja, wie?
Böhler: Tja, die Branche ist sehr arbeits- und personalintensiv, man sollte entbürokratisieren und die steuerlichen Belastungen im Zaum halten. Eine unserer größten Fähigkeiten besteht in der Integration von ungelernten und migrierten Arbeitnehmern. Aber dafür brauchen wir mehr Unterstützung der entsprechenden Behörden. Eine regelmäßige Tätigkeit integriert am besten in unsere Gesellschaft.

Ressort: Schülertexte

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