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Wo beginnen in diesem Leben, in diesem irrwitzigen Leben? Etwa am 13. März 1933, als ihn SA-Schläger in einen Berliner Keller zerrten und misshandelten? Oder im Jahr darauf, als ihn die Nazis zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilten und danach ins KZ schickten, Sachsenhausen, Auschwitz, Buchenwald? Oder am 16. Juni 1961, als ihn die Stasi in West-Berlin kidnappte und ihn wieder einmal ins Zuchthaus steckte? Jeder einzelne Vorfall hätte genügt für ein ganzes Leben. Hätte ein Leben zerstören können. Aber Heinz Brandt hatte viele Leben. Er ist immer wieder auferstanden.
Vielleicht sollte man, um die vielen unbegreiflichen Leben des Heinz Brandt wenigstens ein bisschen begreifen zu können, mit einem ganz anderen Datum beginnen, mit dem Jahr 1921. Er lebt damals mit den Eltern in seiner Geburtsstadt Posen, in einer liberalen, nicht sonderlich gläubigen jüdischen Familie. Es ist Juni, durch die Stadt zieht die Fronleichnamsprozession, und der Zwölfjährige ist "mächtig angezogen, ...