Geschichte

Die vergessene Hetzjagd: Vor 150 Jahren eskalierte antisemitische Gewalt in Stuttgart

BZ-Abo 1873 war Stuttgart Schauplatz antisemitischer Krawalle. Drei Tage lang kam es zu Kämpfen mit der Polizei und zur Zerstörung jüdischer Läden. Der Anlass für das Überkochen der deutschnationalen Volksseele war eine Petitesse.  

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Teilansicht des Gebäudes Hirschstraße ...uch lebte und ihr Textilgeschäft hatte  | Foto: Foto: Lichtgut/Leif Piechowski, Stadtarchiv Stuttgart
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Teilansicht des Gebäudes Hirschstraße 9 (rechts), wo Helene Baruch lebte und ihr Textilgeschäft hatte Foto: Foto: Lichtgut/Leif Piechowski, Stadtarchiv Stuttgart
Es ist der 25. März 1873, in Stuttgart bricht ein sonniger Frühlingstag an. Nichts deutet auf den Knall hin, der die Stadt bald erschüttern, drei Tage lang in einen Ausnahmezustand und die jüdische Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen wird.
"Hep-Hep" wird es an diesem Tag wie ein Jagdruf durch die Straßen hallen. Heute verbinden die wenigsten etwas mit dieser Parole. Zu jener Zeit aber ist ihre Bedeutung allen klar. Von Würzburg ausgehend, hat die "Hep"-Hetzformel bereits im Sommer 1819 schwere antijüdische Ausschreitungen in ganz Deutschland begleitet. "Der Jude muss raus", wird der Mob auch in Stuttgart skandieren.
Es beginnt mit einem Streit
Das Pulverfass zu dieser Explosion, dem sogenannten Stuttgarter Massenkrawall, steht mitten ...

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