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Unterschlupf

Die Turmfalken sind nach Pfaffenweiler zurückgekehrt

Zum zweiten Mal haben Turmfalken eine Scheune neben der Kirche in Pfaffenweiler bezogen. Um ihnen die Ansiedlung zu erleichtern, hat der Scheunenbesitzer einen Nistkasten gebaut.  

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Zwei von sechs Jungfalken im Nistkasten in Bernhard Elmlingers Scheune.  | Foto: Bernhard Elmlinger
Zwei von sechs Jungfalken im Nistkasten in Bernhard Elmlingers Scheune. Foto: Bernhard Elmlinger
Nachdem sie von Dohlen aus dem Kirchturm verjagt wurden, hat Scheunenbesitzer Bernhard Elmlinger ihnen Unterschlupf gewährt. In diesem Jahr konnte er sechs Eier zählen.

Eigentlich wollten das Turmfalkenpärchen im vergangenen Jahr einen Nistplatz in der Kirche beziehen. Aber die dort ansässigen Dohlen hatten ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht, wie Elmlinger berichtet. Die rabenartigen Vögel haben den Kirchturm für sich beansprucht und die Falken vertrieben. Daraufhin hat Elmlinger seine Scheune, die wegen der Tauben verschlossen war, zu einer Seite geöffnet.

Ein Nistkasten als neues Zuhause

Schon zwei Tage später kam das Falkenpärchen zur Besichtigung vorbei. Um ihnen die Ansiedlung zu erleichtern, hat Elmlinger einen Nistkasten gebaut. Dafür nutzte er eine Bauanleitung vom Naturschutzbund – mit einer kleinen Abwandlung: "Ich habe oben eine Schiebeöffnung eingebaut", erklärt er, "sodass ich Fotos machen kann, ohne dass die Vögel es merken". Das kleine Eigenheim hängt nun hinter einem Fenster an der Scheuneninnenwand.

Den Falken gefiel ihr neues Heim so gut, dass sie gleich eingezogen sind. Vier Eier haben sie im vergangenen Frühjahr gelegt, so Elmlinger, und vier Junge großgezogen. Er vermutet, dass dasselbe Pärchen dieses Jahr in die Scheune zurückgekehrt ist. "Falken sind standorttreu", erklärt er, außerdem habe er Bilder gemacht, sodass er sich relativ sicher sei.

In diesem Jahr haben die Falken sogar sechs Eier ausgebrütet. Alle sechs Jungen sind Anfang Mai geschlüpft und wohlauf, so Elmlinger. Das kann sich allerdings noch ändern: "Je nachdem, wie viele Mäuse es gibt, kann es sein, dass die Schwächeren auf der Strecke bleiben", weiß Elmlinger. Doch: "Momentan sehen alle gleich stark aus."

Etwa alle drei bis vier Wochen statte er seinen gefiederten Nachbarn einen Besuch ab. Aufgrund der luftigen Lage sei dies nicht ganz ungefährlich. So müsse er sich mit Gurten sichern, wenn er zum Fotografieren hinaufklettert. Dabei achtet er auch darauf, die Eltern nicht zu stören: "Als ich wusste, dass die Eier da sind, habe ich sie ganz in Ruhe gelassen, um sie beim Brüten nicht zu stören." Zudem sei es auch nicht ohne Risiko, der brütenden Mutter in die Quere zu kommen. Doch seitdem die Jungen geschlüpft sind, verlassen oft beide Elternteile das Nest, um auf Futtersuche zu gehen. Dann kann Elmlinger auf einen kurzen Besuch bei seinen jungen Untermietern vorbeischauen.

Ressort: Pfaffenweiler

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 05. Juni 2020: PDF-Version herunterladen

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