"Die Schutzkleidung wiegt zwischen 25 und 30 Kilo"
ZISCH-INTERVIEW mit Abteilungskommandant Stefan Kramer und Hauptfeuerwehrmann Martin Maike von der Feuerwehr Öflingen.
Miriana Caruso, Gioia Chiarello, Chiara Eißner, Tobias Groß, Gabriel Helf, Tim Huber, Lendea Kadriu, Anesa Markshana, Aaron Schröter, Laura Thiele, Klasse 4 & Grundschule Wehr-Öflingen
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Nachdem unsere Klasse 4 der Grundschule Wehr-Öflingen das Thema Feuer behandelt und auch die Feuerwache in Öflingen besucht hatte, luden wir die Feuerwehr zu einem Interview in die Schule. Stefan Kramer, stellvertretender Abteilungskommandant in Öflingen, sowie Hauptfeuerwehrmann und Maschinist Martin Maike stellten sich unseren Fragen.
Maike: Das kommt auf den Einsatz an. Bei uns sind eigentlich immer alle drei Fahrzeuge dabei. Außerdem haben wir noch ein Boot, da wir ja in der Nähe des Rheins sind.
Zisch: Ist Ihre Kleidung feuerdicht?
Maike: Ja, unsere Kleidung ist feuerfest, zumindest bis zu einer bestimmten Temperatur.
Zisch: Welche Feuerwehrautomarken gibt es eigentlich?
Maike: Es gibt Fahrgestelle von Mercedes oder MAN, der Aufbau ist zum Beispiel von Lehntner. Die Fahrzeuge haben zwischen 100 und 200 PS.
Kramer: Damit können dann neun Personen fahren.
Zisch: Was ist in den Fahrzeugen verstaut?
Kramer: Wir nehmen natürlich sehr viele Dinge mit, die wir für unsere Einsätze brauchen, zum Beispiel ein Stromaggregat, eine Strompumpe, Werkzeug, Schaummittel, den Rettungssatz, Funkgeräte und Beleuchtung.
Zisch: Wie lang sind die Schläuche?
Kramer: Es gibt Schläuche, die sind jeweils 15 Meter lang. Die kuppelt man dann beim Einsatz aneinander.
Zisch: Wie viele aktive Feuerwehrleute sind Sie?
Kramer: Bei uns in Öflingen sind wir 25 Feuerwehrleute, davon sind zwei Frauen. Im Hauptort Wehr sind es etwa 80 Personen.
Zisch: Wie lange dauert es ungefähr, die Ausrüstung anzuziehen?
Kramer: Wir brauchen etwa ein bis zwei Minuten, um uns anzuziehen. Zur Ausrüstung gehören Jacke, Hose, Stiefel, Helm und Handschuhe. Ihr könnt euch vorstellen, dass man darin bei einem Brand ganz schön ins Schwitzen kommt.
Maike: Die Ausrüstung kann zwischen 25 und 30 Kilogramm wiegen, und wir müssen die Schutzausrüstung in jedem Fall tragen, auch bei kleinen Bränden.
Zisch: Wie lange kann man in den Masken atmen?
Maike: Das kommt natürlich auf den Einsatz an. Eine Sauerstoffflasche enthält 300 bar. Man verbraucht 100 bar zum Arbeiten und 200 bar für den Rückweg.
Zisch: Haben Sie spezielle Fachbegriffe für Sachen?
Maike: Es gibt tausende von Fachbegriffen, zum Beispiel bedeutet MTW Mannschaftstransportwagen, und ELW heißt übersetzt Einsatzleitwagen.
Zisch: Wie schnell muss es gehen, wenn ein Notfall ist?
Kramer: Wir sind im Durchschnitt in fünf Minuten vor Ort.
Zisch: Haben Sie spezielles Wasser zum Löschen?
Kramer: Nein, wir benutzen das normale Trinkwasser.
Maike: Deshalb versuchen wir natürlich auch, nicht unnötig Wasser zu verschwenden. Manche Brände löschen wir auch mit Sand oder Schaum.
Zisch: Löschen Sie nur Feuer?
Maike: Nein, wir leisten auch technische Hilfe bei Unfällen, Hochwasser oder Sturmschäden.
Zisch: Haben Sie eine andere Notrufnummer als der Krankenwagen?
Kramer: Wenn man die 112 anruft, wird automatisch die Leitstelle in Waldshut alarmiert. Diese gibt dann die Informationen weiter an Rettungsdienst und Polizei.
Zisch: Seit wann gibt es die 112?
Kramer: Seit 1973.
Zisch: Wie oft werden Sie denn gerufen?
Maike: In Öflingen zwischen 30 bis 50 Mal im Jahr.
Zisch: Sind Sie viele, wenn ein Haus brennt?
Kramer: Wenn ein ganzes Haus brennt, rücken wir mit 40 bis 50 Leuten aus. Die kommen dann auch aus Wehr.
Zisch: Muss man beim Feuerlöschen immer in die Glut zielen?
Kramer: Nein, man löscht vorsichtig, damit kein brennendes Material herumfliegt.
Zisch: Was war der größte Einsatz in Öflingen?
Kramer: Im Jahr 2005 brannte am 1. Mai das Reifenlager mit 5000 Autoreifen. Das Löschen hat vier bis fünf Tage gedauert.