"Die schönsten Exemplare"
ZISCH-INTERVIEW mit Francesco Zirilli, der sich für den Schutz von Wespen und Hornissen einsetzt.
Sofia Zirilli, Klasse 4b, Grundschule Kollmarsreute (Emmendingen)
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Zisch-Reporterin Sofia Zirilli aus der Klasse 4b der Grundschule Emmendingen-Kollmarsreute hat ihren Vater Francesco Zirilli interviewt. Seine Firma GbR VespUcci siedelt Wespen- und Hornissennester um, zum Beispiel von einem Wohnhaus in ein Waldgebiet.
Zirilli: VespUcci GbR.
Zisch: Warum heißt sie so?
Zirilli: Das hat nichts mit Amerigo Vespucci zu tun, der als Kaufmann und Seefahrer weite Teile der Ostküste Südamerikas erforschte und nach dem der Doppelkontinent Amerika benannt ist. Nein, in dem Firmennamen ist das Wort "Vesp" für Wespe enthalten. Insgesamt sollte der Name schnell an Bekanntheit gewinnen und einfach zu merken sein.
Zisch: Wem gehört die Firma?
Zirilli: Die GbR gehört Mario Manduca und mir.
Zisch: Wie kamt ihr auf die Idee, Wespen und Hornissen umzusiedeln?
Zirilli: Alle heimischen Tiere genießen einen allgemeinen Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Danach dürfen sie nicht ohne vernünftigen Grund gefangen oder getötet werden. Die Hornisse ist darüber hinaus besonders geschützt. Sie ist durch die Zerstörung der Lebensräume mittlerweile recht selten geworden und deshalb auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere und Pflanzen zu finden. Zum Erhalt des biologischen Gleichgewichts in unserer Natur, in der auch Wespen, Hornissen, Bienen und Hummeln ihren Platz haben sollten, sind diese unbedingt zu schützen. Außerdem gehören die Tiere, wie ich finde, zu den schönsten Exemplaren, die unsere Natur hergibt.
Zisch: Was erwartest du bei einem Einsatz und wie agierst du vor Ort?
Zirilli: Oft begegne ich Menschen, die unwissend auf die Vernichtung der Tiere aus sind. Nach einem kurzen Gespräch entspannen sich die Gesichtszüge und die Betroffenen befürworten eine Umsiedlung und zeigen sich sogar hilfsbereit.
Zisch: Wie groß war das größte Nest, was ihr bisher umsiedeln musstet?
Zirilli: Ein hängendes Hornissennest am Dachspitz war so groß wie ein Medizinball.
Zisch: Welche Voraussetzungen brauchst du für deine Tätigkeit?
Zirilli: Geduld und Verständnis für unsere Kunden, eine gute Portion Liebe zu den Tieren und das notwendige Know-how für eine qualifizierte Umsiedlung.
Zisch: Sind die Tiere gefährlich beziehungsweise die Stiche giftig?
Zirilli: Volksweisheiten wie: "Drei Stiche der Hornisse töten einen Menschen und sieben ein Pferd", sind natürlich falsch. Der Stich ist nicht gefährlicher als der einer Honigbiene oder Wespe. Er kann durch den längeren Stachel wohl aber als schmerzhafter empfunden werden. In Ausnahmefällen kommt es bei Menschen mit Allergien auf die im Gift enthaltenen Eiweißstoffe auch zu schwerwiegenden Reaktionen. In diesen Fällen sollten vorher Gegenmaßnahmen mit dem Hausarzt besprochen und im Notfall auch der Rettungsdienst in Anspruch genommen werden.
Zisch: Wurdest du schon einmal bei einem Einsatz gestochen?
Zirilli: Ja.
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