Die Schnecke will fliegen
Fördern Fantasie, Kreativität und Sprachkompetenz: Vorlesebücher für Kinder ab fünf.
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Vorlesen ist eine prima Sache. Ob als kleine Ruhe-Insel zwischendurch oder als Ritual vor dem Einschlafen – mit Kindern gemeinsam in Geschichten einzutauchen ist ein rundum schönes Erlebnis: Nähe, Impulse für Gespräche, die Förderung von Fantasie, Kreativität und Sprachkompetenz – das alles passiert wie nebenbei. Klar, müssen diese Geschichten lustig und spannend sein; so wie diese drei Neuerscheinungen.
Bester Vorlesestoff ist auch "Willkommen im Hirschkäfergrill" von Constanze Spengler. Denn was für manch einen Zweibeiner die Pommesbude um die Ecke, ist für die Insekten ihrer Waldlichtung der Imbiss von Hirschkäfer Hicks: Hier schmiedet der Ameisenstammtisch beim Blattlausbier heimlich Revolutionspläne, hier schnabulieren Käfer und Fliegen leckere Tautropfenbrause, Mistburger oder Honigkuchen. Hier gibt’s Klatsch und Tratsch und immer was zu erleben: Da ist plötzlich die Wohnung der Assel überschwemmt oder die Schnecke will unbedingt fliegen und wird fast zum Bruchpiloten. Dann wieder müssen in einer Großaktion 223 Blattläuse samt ihrer Spülküchen-Dose aus dem Müllsack der Pfadfinder gerettet werden oder die betrügerische Schmeißfliege vom Gesundheitsamt bekommt eine saftige Lektion erteilt. Dazwischen lässt Hicks den Grill zischen, philosophiert mit seinem besten Freund Mistkäfer nächtelang auf der Baumpilz-Terrasse oder zaubert kurz mal ein Büffet für ein ganzes Grillharmonisches Orchester... Eine Lindenstraßen-Staffel aus der Krabblerwelt, voll Fantasie, eigenwilligen Persönlichkeiten und mit Buntstift und Kreide von der Autorin hinreißend illustriert.
21 abgeschlossene Alltagsepisoden über eine, die sich nicht unterkriegen lässt, erzählt Renus Berbig temporeich in seinem Vorlesebuch "Die leise Luise": Hat seine kesse Heldin doch tolle Ideen und weiß meistens genau, was sie will – leider kriegt das keiner mit. Luise spricht nämlich so flüsterleise, dass sie permanent überhört und übergangen wird. Klar ist das frustig, ob beim Vorlesen in der Schule oder mitten im Familienkrach. Ihre Wut darüber bringt Luise dann auch deutlich, wenn auch nicht lautstark zum Ausdruck. Trotzdem behauptet sie ihre Eigenwilligkeit und findet pfiffige Lösungen, wie sich solch blöde Situationen entschärfen lassen: Macht sie eben Pantomime, Geräusche-Raten oder Flüsterpost, stellt sich auf die Leiter oder bewirft den kleinen Bruder mit Tomaten! Und außerdem weiß Luise genau: Schleichen wie ein Indianer, mucksmäuschenstill vor einem Mauseloch warten oder das Rascheln des Vorhangs im Wind hören – darin ist sie eh die Beste! Ihre Erlebnisse sind wie im wirklichen Leben eine Mischung aus Lustigem und Aufregendem, Konflikten und Missverständnissen. Berbig macht daraus pointierte Geschichten über Schwächen und Stärken, Fantasie und Humor, Anke Kuhl bebildert sie kongenial.
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