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Die Rückkehrer

Wölfe waren lange ausgestorben: Jetzt wohnt wieder ein Rudel bei uns.  

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Wer hat Angst vorm Tier des Jahres? "Mensch des Jahres" wird, wer etwas Tolles geleistet, zum Beispiel einen anderen gerettet hat. "Tiere des Jahres" müssen selber gerettet werden, weil es nur noch so wenige davon gibt. So wie der Wolf, das "Tier des Jahres 2003". Fast 150 Jahre lang hat es in Deutschland keine Wölfe mehr gegeben. Trotzdem weiß jeder von euch, was ein Wolf ist, oder? Vielleicht, weil man zwar Wölfe erschießen, sie aber nicht aus den vielen Sagen, Märchen und Sprichwörtern rausstreichen konnte. Rotkäppchen zum Beispiel wäre ohne den bösen Wolf ganz schön langweilig! Sie würde loslatschen, den Kuchen und den Wein abliefern, mit ihrer Oma plauschen und wieder nach Hause gehen. Und Romulus und Remus, die Gründer von Rom, wären in der Sage zwar ausgesetzt, aber nicht von einer Wölfin gerettet worden, und es gäbe Rom vielleicht gar nicht!

Vor vielen Jahren hatte man sich in Deutschland alle Mühe gegeben, Wölfe zu fangen und zu töten: Mit Gewehren und Fangeisen, den Fallen, die zuschnappen, wenn ein Tier mit der Pfote drauf tritt. Es wurden tiefe Gruben gegraben, in die ein totes Lamm gelegt wurde, um den Wolf anzulocken. Darüber wurde Laub gelegt, damit der Wolf das Loch nicht erkennen konnte - und plumps! - hineinfiel.

Heute ist es verboten, Wölfe zu jagen. Der früher viel gejagte Wolf ist selber ein Jäger. Er jagt vor allem kranke und schwache Tiere, Rehe zum Beispiel, aber auch Ratten oder Lurche und ist deshalb für den Naturkreislauf wichtig. Um kleinere Tiere zu fangen, ziehen die Wölfe zu zweit los, bei größeren manchmal mit dem ganzen Rudel. Dabei lenkt ein Wolf die Aufmerksamkeit der Beute auf sich, der andere packt von hinten zu. Wölfe arbeiten im Team. Sie verständigen sich durch eine eigene Sprache, die ähnlich wie die der Hunde ist, die ja von ihnen abstammen: Auch Wölfe wedeln mit dem Schwanz, gucken auf eine bestimmte Art, setzen Duftmarken und heulen.

Vor dem Geheul haben sich die Menschen in früher gegruselt. Vielleicht glaubten sie deswegen, dass es Werwölfe gibt: Leute, die sich bei Vollmond in einen Wolf verwandeln. Ihr könnt das ja mal selbst ausprobieren: Bei Vollmond den Kopf zurücklegen, die Ohren spitzen und jaulen.

Weil die Menschen Platz für ihre Äcker und Fabriken brauchten, holzten sie den Wald ab. Die Jagdreviere der Wölfe wurden kleiner, und sie kamen auf der Suche nach Beute näher zu den Orten, wo Menschen wohnten. Dabei sind Wölfe scheue Tiere. Manchmal klauten sie Tiere von den Höfen. Angeblich fraßen sie sogar Menschen. Obwohl diese bei Wölfen nicht auf dem Speiseplan stehen.

Heute freuen sich die Wolfsforscherinnen und Wolfsforscher über die Wölfe, die aus Polen einwanderten und seit zwei Jahren in Deutschland leben. In Osteuropa leben viele Wölfe, zum Beispiel mehr als 30 000 in Russland. Die eingewanderten Wölfe haben sich in der Moskauer Heide in Sachsen als kleines Rudel niedergelassen.

Birgit Hofmann

Ressort: Zisch

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