Die Rückkehrer
Wölfe waren lange ausgestorben: Jetzt wohnt wieder ein Rudel bei uns.
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Vor vielen Jahren hatte man sich in Deutschland alle Mühe gegeben, Wölfe zu fangen und zu töten: Mit Gewehren und Fangeisen, den Fallen, die zuschnappen, wenn ein Tier mit der Pfote drauf tritt. Es wurden tiefe Gruben gegraben, in die ein totes Lamm gelegt wurde, um den Wolf anzulocken. Darüber wurde Laub gelegt, damit der Wolf das Loch nicht erkennen konnte - und plumps! - hineinfiel.
Heute ist es verboten, Wölfe zu jagen. Der früher viel gejagte Wolf ist selber ein Jäger. Er jagt vor allem kranke und schwache Tiere, Rehe zum Beispiel, aber auch Ratten oder Lurche und ist deshalb für den Naturkreislauf wichtig. Um kleinere Tiere zu fangen, ziehen die Wölfe zu zweit los, bei größeren manchmal mit dem ganzen Rudel. Dabei lenkt ein Wolf die Aufmerksamkeit der Beute auf sich, der andere packt von hinten zu. Wölfe arbeiten im Team. Sie verständigen sich durch eine eigene Sprache, die ähnlich wie die der Hunde ist, die ja von ihnen abstammen: Auch Wölfe wedeln mit dem Schwanz, gucken auf eine bestimmte Art, setzen Duftmarken und heulen.
Vor dem Geheul haben sich die Menschen in früher gegruselt. Vielleicht glaubten sie deswegen, dass es Werwölfe gibt: Leute, die sich bei Vollmond in einen Wolf verwandeln. Ihr könnt das ja mal selbst ausprobieren: Bei Vollmond den Kopf zurücklegen, die Ohren spitzen und jaulen.
Weil die Menschen Platz für ihre Äcker und Fabriken brauchten, holzten sie den Wald ab. Die Jagdreviere der Wölfe wurden kleiner, und sie kamen auf der Suche nach Beute näher zu den Orten, wo Menschen wohnten. Dabei sind Wölfe scheue Tiere. Manchmal klauten sie Tiere von den Höfen. Angeblich fraßen sie sogar Menschen. Obwohl diese bei Wölfen nicht auf dem Speiseplan stehen.
Heute freuen sich die Wolfsforscherinnen und Wolfsforscher über die Wölfe, die aus Polen einwanderten und seit zwei Jahren in Deutschland leben. In Osteuropa leben viele Wölfe, zum Beispiel mehr als 30 000 in Russland. Die eingewanderten Wölfe haben sich in der Moskauer Heide in Sachsen als kleines Rudel niedergelassen.
Birgit Hofmann
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