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Die Polizei bringt Demo mit Konzept und Ruhe über die Bühne

Jens Kitzler
  • So, 22. September 2024, 20:00 Uhr
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Die Teilnehmer der Nachttanzdemo dürften es nicht gutheißen, aber: Die Polizei hat bei der Bewältigung der Situation wahrlich keinen schlechten Job gemacht.

Wagen auf der Nachttanzdemo  | Foto: Thomas Kunz
Wagen auf der Nachttanzdemo Foto: Thomas Kunz

Über Sinn und Unsinn der Nachttanzdemonstration dürfte es verschiedene Meinungen geben. Betrachtet man allein die Arbeitsweise der Polizei an diesem Abend, dann muss man sagen: Es war ein Auftritt mit Konzept und Konsequenz, auch im Zusammenspiel mit der Stadt. Deren Allgemeinverfügung hatte auf den Kern der Nachttanzdemo gezielt: die Lautstärke, die von ihr aller Erfahrung nach ausgehen würde. Und die Polizei zog dann diese Vorgabe spätestens ab 22 Uhr als Kriterium heran für die Entscheidung, ob die Kundgebung überhaupt irgendwo hinlaufen darf oder nicht. Und sie durfte nicht. Das erklärte die Polizeiführung per Lautsprecher, aber in zahlreichen Gesprächen immer wieder auch Neugierigen auf der Straße – solche Nähe war nicht immer üblich. Die Entscheidung zum Beenden der Versammlung traf natürlich auf wenig Gegenliebe bei einer Demonstration, deren zentrales Anliegen es auch war, mehr nächtliche Freiräume mit größerer Freizügigkeit auch bei der Geräuschentwicklung einzufordern – an diesem Abend sollte das demonstrativ ausgelebt werden. Doch während die Polizei eine Linie hatte, hatten die Initiatoren der Demo keine mehr, als das Konzept "wir tun, was wir wollen" nicht funktionierte. Die Polizei nutzte diese Leerstelle, um die Sache schließlich mit einer recht gelassen vorgetragenen Deutlichkeit und Geduld nach Hause zu schaukeln.

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