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Die Ölheizung soll raus – nur wann ist noch die Frage

  • Fr, 27. September 2024
    Fischingen

     

Der Fischinger Gemeinderat will die Ölheizung, die Feuerwehr und Läufelberghalle versorgt, durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzen. Ob das bereits 2025 geschieht, muss noch entschieden werden.

Fischingens Gemeinderat will die Ölhei...eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzen.   | Foto: langelott
Fischingens Gemeinderat will die Ölheizung, die derzeit das Feuerwehrhaus und die Läufelberghalle mit Wärme versorgt, so schnell wie möglich durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzen. Foto: langelott
Seit geraumer Zeit denkt der Gemeinderat darüber nach, die Ölheizung im Feuerwehrhaus, an der auch die Läufelberghalle hängt, zu ersetzen. "Sie funktioniert zwar noch gut, ist aber nicht mehr zeitgemäß und stammt aus dem Jahr 1996", schilderte Bürgermeister Axel Maik am Mittwoch die Ausgangslage. Fachmann Sven Behringer vom gleichnamigen Todtnauer Ingenieurbüro sei vor Ort gewesen und habe mögliche neue Varianten entwickelt, so Moick weiter. Schon zuvor war ein Modell ausgeschieden: Ein kleines Nahwärmenetz für Feuerwehr, Halle, Kita und Schule. Dazu sei der Wärmebedarf der kommunalen Gebäude zu gering, berichtete Moick.

Letztlich kristallisierten sich für Behringer zwei Varianten heraus: Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, an die ein Gaskessel gehängt wird, um die Spitzenlast abzudecken sowie eine Holzpelletheizung. Was für eine Wärmepumpe spricht: Der Strom für die Pumpe könnte über die auf dem Süddach der Halle bereits vorhandene Photovoltaikanlage selbst erzeugt werden. "Gebe es diese PV-Anlage nicht, wäre die Investitionssumme deutlich höher", so Behringer. Diese bezifferte er für die Wärmepumpenlösung auf 189.500 Euro. Hinzu kämen jährliche Energiekosten von 8171 Euro sowie Wartungskosten in Höhe von 950 Euro.

Eine Holzpelletanlage würde 223.000 Euro kosten und jährlich 6750 Euro an Energie- sowie 1500 Euro Wartungskosten verursachen. Sie hat neben den höheren Investitionskosten einen weiteren Nachteil: Das Pellet-Silo könnte nicht im Gebäude untergebracht werden, dafür wäre ein Anbau in Richtung Schulhof nötig. "Der Verlust dieser Fläche würde uns richtig wehtun", meinte Axel Moick. Der Öltank, der dann nicht mehr gebraucht würde, könne nicht zum Pelletbunker umfunktioniert werden, so Behringer auf Nachfrage von Michael Wild. Denn dieser liegt zu weit vom Heizraum im Keller der Feuerwehr entfernt unterirdisch in einer Wiese. Er soll dort aber verbleiben und könnte als Regenwassertank genutzt werden. Immerhin hat er ein Fassungsvermögen von 30.000 Litern.

Was aus Sicht von Axel Moick ebenfalls für eine Wärmepumpe spricht: "Strom wird bei uns kein knappes Gut werden", so Moick mit dem Verweis auf Fischingens sonnenbeschienene Lage. Anders sehe es mit Pellets aus, deren Preise an die Gaspreise gekoppelt seien. "Wenn die Gaspreise explodieren, dann schnellen auch die Pelletpreise nach oben", so Moick. Auch die Förderkulisse sehe für Wärmepumpen besser aus als für Pelletheizungen, ergänzte Michael Ulrich. Die Wärmepumpen-Anlage könnte zudem weiter optimiert werden, etwa durch eine Vergrößerung der Photovoltaikanlage auf dem Hallendach. Inzwischen gebe es auch ergiebige Module für Norddächer, meinte Moick. Auch eine Speichereinheit wäre eine zusätzliche Option.

Nachdem vom Planer eine Lösung mit Erdwärme oder Hackschnitzeln als Energieträger ausgeschlossen wurde, favorisierte der Gemeinderat einstimmig eine Wärmepumpe mit Solarstromversorgung und Gaskessel. Der Gaskessel soll dabei nur rund 20 Prozent des Wärmebedarfes abdecken.

Der Planer wird die Variante nun weiter ausarbeiten. Im Rahmen der Haushaltsberatungen soll dann entschieden werden, ob man für 2025 zunächst nur Planungskosten einstellt und Förderanträge stellt oder ob man gleich die Komplettrealisierung im kommenden Jahr anstrebt. Anke Hollnagel regte an, bis zur Haushaltsberatung "auch eine Hausnummer für die Erneuerung der Kindergartenheizung" zu haben. Diese wird mit Erdgas befeuert und ist ebenfalls schon in die Jahre gekommen. Kindergarten und Schule auch noch an die Wärmepumpe im Feuerwehrhaus dranzuhängen, hielt der Planer allerdings für unwirtschaftlich, weil dazu eine teure Fernwärme-Verbindungsleitung gelegt werden müsste. "Zwei getrennte Therme sind wohl sinnvoller", meinte auch Axel Moick. Dennoch sei es hilfreich, bei den Haushaltsberatungen auch die Kosten für eine neue Heizung im Kindergarten vorliegen zu haben. Denn auch diese müsse in absehbarer Zeit ersetzt werden. So könne eine langfristige Finanzplanung erstellt werden.

Ressort: Fischingen

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