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Die neue Barbie ist blind

Vor 65 Jahren kam die Barbie auf den Markt. Seitdem gibt es Kritik, die Puppe stehe für ein unrealistisches Körperbild. Ein neues Modell soll weiter dabei helfen, das zu ändern.  

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Eine blinde Barbie Foto: Mattel (dpa)
Meeresbiologin, Pilotin oder Professorin: Barbie hat schon viele Berufe ausgeübt. Auch jene, die eigentlich hauptsächlich von Männern besetzt werden. Seit 2019 wurden der Barbie-Familie Puppen mit permanenter körperlicher Beeinträchtigung hinzugefügt: im Rollstuhl oder mit Beinprothese. Nun gibt es die weltweit bekannte Puppe auch mit einer Sehbehinderung. Der Spielzeughersteller Mattel setzt den Angaben nach damit seine Bemühungen fort, ein breiteres Abbild der Gesellschaft zu zeigen. Die neue Puppe hat einen typischen Blindenstock und trägt eine Sonnenbrille, "da viele blinde oder sehbehinderte Menschen lichtempfindlich sind", wie das Unternehmen mitteilte. Die Verpackung sei mit Brailleschrift versehen, einer Blindenschrift.

"Durch diese neuen Puppen können noch mehr Kinder eine Barbie finden, die sie selbst repräsentiert, und mit ihr ihre eigenen Geschichten erzählen", hieß es in der Mitteilung. An der Entwicklung der Puppe seien Vertreter von Blindenverbänden beteiligt gewesen.

"Für mich ist das ein weiterer Schritt auf dem Weg, dass wir endlich eine Welt schaffen, die dazu gemacht ist, dass blinde, junge Menschen sich entfalten können", teilte die britische Journalistin und Aktivistin Lucy Edwards, die selbst blind ist, der Nachrichtenagentur PA mit.

Die erste Barbie wurde 1959 vorgestellt. Seitdem gibt es immer wieder Diskussionen, ob die Puppe ein unrealistisches und einseitiges Körperbild zeigt. Wespentaille, große Brüste, lange Beine, weiß: der Körper der Puppe stellte ein Ideal dar, das nicht der Wirklichkeit entsprach. Als die Beliebtheit von Barbie in den 1990er-Jahren abnahm, erlernte Barbie neue Berufe. In der Zwischenzeit wurde die Barbie auch unter anderen Gesichtspunkten diverser: Schwarze Puppen, Curvy Barbies oder eine Barbie, die auf einer trans Frau basiert folgten.

Mit Margot Robbie in der Hauptrolle ist 2023 der erste Realfilm über die Puppe in die Kinos gekommen. Der Film der Regisseurin Greta Gerwig wurde der weltweit umsatzstärkste Film des vergangenen Jahres. Im Film emanzipiert sich Barbie aus ihrer stereotypen Barbie-Welt und lernt in der echten Welt das Patriarchat kennen. Die Verkaufszahlen des Spielwarenherstellers Mattel legten in Folge des Films deutlich zu.

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Mi, 24. Juli 2024: PDF-Version herunterladen

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