"Die Mechanismen des Lebens verstehen"

ZISCH-INTERVIEW mit der Kardiologin Jutta Weisser-Thomas aus Bonn, die seit 16 Jahren Herzpatienten versorgt.  

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Kardiologin Jutta Weisser-Thomas   | Foto: privat
Kardiologin Jutta Weisser-Thomas Foto: privat

Zisch-Reporterin Emelie Gerlach aus der Klasse 4a der Grundschule Herbolzheim hat ihre Tante, Jutta Weisser-Thomas aus Bonn, befragt. Weisser-Thomas ist Kardiologin, eine Fachärztin für Herzkrankheiten.

Zisch: Wolltest du als Kind schon Ärztin werden?
Weisser-Thomas: Mein Lieblingsfach in der Schule und mein Leistungskurs im Abitur war Biologie. Es hat mich schon immer fasziniert, die Mechanismen des Lebens zu verstehen. Ich habe die Berufsidee bekommen, als ich als Jugendliche einen schweren Unfall hatte und ziemlich lange im Krankenhaus lag. Da habe ich zuerst eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Danach habe ich dann Medizin studiert.

Zisch: Wie bist du auf die Idee gekommen, gerade Kardiologin zu werden?
Weisser-Thomas: Kardiologie ist die Lehre über Herzkrankheiten. Während des Studiums fand ich das Thema sehr interessant und ich habe meine Doktorarbeit über das Thema Herzoperationen geschrieben. Wenn man am Herz krank ist, kann das sehr bedrohlich sein. Umso schöner ist es, wenn man jemandem mit so einer Erkrankung helfen kann.

Zisch: Seit wann arbeitest du als Kardiologin?
Weisser-Thomas: Schon im Praktischen Jahr im Studium war ich teilweise in der Kardiologie eingeteilt, dann hat mir der Chefarzt dort eine Assistenzarztstelle angeboten. Das war vor 16 Jahren. Dann war ich auch in anderen Abteilungen, aber die meiste Zeit in der Kardiologie.

Zisch: Welche Aufgaben hast du als Kardiologin?
Weisser-Thomas: Ich untersuche die Patienten am Herz, dazu höre ich die Herztöne mit dem Stethoskop ab und dann mache ich ein EKG. Dabei werden die Ströme aus dem Herzen aufgezeichnet, danach mache ich eine Ultraschalluntersuchung vom Herzen. Fast immer kommt dann noch ein Belastungs-EKG dazu – dabei muss der Patient auf einer Art Hometrainer fahren und man zeichnet dabei das EKG auf. Dann kann man sehen, ob das Herz auch unter Belastung gut durchblutet ist.

Zisch: Gab es schon mal eine Situation in deinem Beruf, in der du Angst hattest?
Weisser-Thomas: Ja, das gab es öfters. Als ich alleine auf der Intensivstation verantwortlich für viele schwerkranke Patienten war. Da hatte ich Angst, etwas zu übersehen, oder nicht schnell genug auf eine bedrohliche Komplikation reagieren zu können.

Zisch: Wie kann man sein Herz am besten vor einer Krankheit schützen?
Weisser-Thomas: Das Beste ist regelmäßiges körperliches Ausdauertraining, eine gesunde Ernährung, eine gute Medikamenten-Einstellung, falls man an Bluthochdruck leidet, und möglichst nicht zu rauchen.

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