Die lange Reise einer großen Orgel

Eine Firma aus Hugstetten hat eine Konzertorgel für das Kulturzentrum der chinesischen Millionenstadt Kunming gebaut.  

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Die große Konzertorgel für die Stadt Kunming in China  | Foto: Privat
Die große Konzertorgel für die Stadt Kunming in China Foto: Privat
Vor ein paar Monaten habe ich über meinen Vater einen jungen Mann kennen gelernt, der einen interessanten Beruf hat: Jonas Baaske ist Orgel- & Harmoniumbauer bei der Firma "Freiburger Orgelbau" in March-Hugstetten. Und da ich mir die vier Orgeln im Freiburger Münster schon angesehen habe und sehr beeindruckt davon war, habe ich bei ihm nachgefragt, welches Projekt er gerade macht. Er lud mich zu einer Führung in seine Firma ein.

Seit vielen Jahren baut diese Firma Orgeln, aber zum ersten Mal eine große Orgel für China, die mittlerweile in die Stadt Kunming geliefert wurde. Kunming liegt auf etwa 2000 Metern Höhe und hat rund acht Millionen Einwohner. Dort wurde ein neues Kulturzentrum mit Theatersaal, großem Konzertsaal für das Kammerorchester und einem Konzertsaal für Kammerorchester und Orgel mit 800 Sitzplätzen errichtet. Und da hinein soll die neue Konzerthausorgel. Es ist eine mechanische Orgel mit computerunterstützter Setzeranlage für die Auswahl der zuvor einprogrammierten Register.

Die Planung dafür begann im November 2014, die in Handarbeit laut Plan gefertigten Teile wurden im Zeitraum Februar 2015 bis März 2016 hergestellt. Es entstanden da auch schon kleinere Baugruppen. Ab April 2016 wurde die Orgel im Montagesaal der Firma aufgebaut. Im November wurde sie dann in zwei Seecontainer verpackt. Per Lkw ging es nach Basel, dort wurde sie gewogen und verzollt und wieder per Lkw nach Hamburg gebracht. Mit dem Schiff ging es dann nach Peking in China und von dort mit zwei Lkw nach Kunming. Der Transport dauerte sechs Wochen. In vier weiteren Wochen wurde die Orgel aufgebaut, danach dauerte es nochmal drei Wochen, bis alle Pfeifen an ihrem Platz standen. Fertiggestellt wurde sie im Januar 2017.

Die Orgel hat drei Manuale und ein Pedal, 45 Register – das sind 3071 Pfeifen. Auch hat sie zwei Spieltische, einer ist rein mechanisch direkt an der Orgel angeschlossen. Der andere ist fahrbar, elektronisch und über LAN-Kabel angeschlossen. Er steht auf der Orchesterbühne.

Vor mehr als 2000 Jahren wurde die Orgel erfunden. Damals wurde sie mit Wasserkraft zur Winddruckerzeugung betrieben. Ihr Name war deshalb auch Hydraulis. Trotz aller Technik wird die Orgel die "Königin der Musikinstrumente" genannt.

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