Die „Klimperstube“ in Hugstetten bietet Musikern eine Heimat
Die "Klimperstube" in Hugstetten bietet Musikern eine Heimat.
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MARCH-HUGSTETTEN. Ein "Kulturinselchen" sollte es werden: ein Ort für Musiker, an dem sie sich austoben können. Seit Mai 2017 gibt es das Inselchen von Daniel Barth, das sich "Klimperstube" nennt, in Hugstetten. Die Klimperstube vereint Proberaum, Tonstudio, Treffpunkt. Und auch Konzertsaal: Am Sonntag treten die zwei irischen Singer-Songwriter Paula Cox und Paul Creane auf.
Er kennt die Freiburger Bandszene gut, ist selbst Schlagzeuger und Sänger. "In Freiburg können Bands nicht einfach machen, was sie wollen." Nach einem Konzert könnten Musiker meist gerade mal Sprit und Getränke von den Einnahmen bezahlen. Mehr sei nicht drin. Barth meint, das sollte anders sein. Eine junge Band solle nach einem Konzert auch mal ein bisschen Geld mit nachhause nehmen können.
Als der bisherige Mieter der Lagerhalle am Bahnhof in Hugstetten die Räume verließ, sah Barth die Chance gekommen, seine Insel zu schaffen. Und Gleichgesinnte hatte er zu genüge an der Hand. Auch seine eigene Indie-Band Enshins aus Freiburg suchte einen konstanten Proberaum – eine musikalische Heimat. Der Verein Klimperstube wurde gegründet. Barth selbst ist seither Vorsitzender. Dann wurden die etwa 200 Quadratmeter in Hugstetten angemietet. Mit Hilfe befreundeter Handwerker war in etwa zwei Wochen alles hergerichtet und mit einem aus der Zeit gefallenen Sofa, orangefarbenen Lederstühlen und Lampenschirmen, alten Plattenspielern, Schreibmaschinen und Kopfhörern eingerichtet. Da hat jemand ganz schön viel Detailliebe und Leidenschaft für ein gewisses Zeitalter hineingesteckt. Barth gibt zu: "Ja, ich bin ein bisschen 70er-Jahre-lastig unterwegs."
Unterteilt ist die große Lagerhalle in mehrere Räume – Proberäume, einen großen Saal, Tonstudios, einen Gemeinschaftsraum mit Bar und Tischkicker, Toilette. Wer hier proben will, wird Mitglied im Verein, zahlt einen Jahresbeitrag und als Band eine Raummiete. Gesangsanlage, Schlagzeug und Bassverstärker können von allen genutzt, eigene Instrumente in der Klimperstube gelagert werden. Jede Band hat einen Schlüssel.
Dass das funktioniert, darauf vertraut Barth einfach. "Natürlich könnte ich Bauchschmerzen haben, aber ich kann den Leuten hier vertrauen." Deshalb ist ihm auch wichtig, dass es nicht anonym wird in der Klimperstube. Bisher kamen alle Bands über Bekannte in die "Klimpe", wie Barth seine Insel nennt. Es müsse einfach passen. Und das tut es. Deshalb sieht er seine Vision auch verwirklicht.
Vereinssitzungen, Ausschanklizenzen, Vereinssatzung und anderer Papierkram – natürlich sei das lästig. Und natürlich bräuchten die Helfer hin und wieder einen Anstoß, um tatsächlich auch mitanzupacken. Barth beschreibt seine Aufgaben als Vorsitzender selbst mit "Kommunikation, für ausreichend Biervorrat sorgen und auch mal putzen". Damit könne er leben – solange die Klimperstube funktioniert.
Dass die Klimpe auch als Veranstaltungsort bekannter wird, das will Barth durch regelmäßige Veranstaltungen schaffen – Konzerte mit dem Titel "Songs & Whispers", eine Lesung, gar ein Kinderkino sollen stattfinden. So hofft er, dass sich nicht nur Freiburger Studenten aufs Fahrrad schwingen und die Klimpe aufsuchen, sondern dass auch Marcher vorbeikommen.
Das nächste "Songs & Whispers"-Konzert findet am Wochenende statt. Das Duo Paula Cox und Paul Creane, zwei Singer-Songwriter aus Irland, die sich dem Folk verschrieben haben, spielen am Sonntag in der Klimperstube. "Schöne Stimmen, schöne Melodien, schöne Arrangements", so beschreibt Barth die beiden. Und verspricht: Es lohnt sich, zu kommen.
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