Teil 1: Was ist eigentlich ein . . .
DIE JUZ ERKLÄRT’S: Propperer "Polowelpe"
Meike Ribau
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Donnerstags ist der Polowelpe gerne mal im "Kagan" anzutreffen, ansonsten sind Verbindungspartys sein bevorzugtes Jagdrevier. Unter Kunstgeschichts- und Philosophiestudenten ist die Rasse relativ schwach vertreten, die höchste Quote weisen die Juristen auf, dicht gefolgt von BWL- und VWL-Studenten. Auf Rockkonzerten oder bei Fußballspielen sucht man vergeblich nach ihnen, mehr Glück hat man bei Theater- oder gepflegten Essenseinladungen.
Hier allerdings wirst du mit Jojo glänzen können: geschliffene Manieren, gepaart mit absoluter Stilsicherheit und Stubenreinheit. Deine Eltern werden ihn lieben, und ihm, sobald er anfängt mit Papa über den Rotwein zu fachsimpeln, vielleicht sogar das lachsfarbene Ausgeh-Hemd mit Manschetten verzeihen.
Jojo wird dich nie nachts allein nach Hause laufen lassen, und machomäßige, frauenfeindliche Äußerungen lässt er höchstens mal im Kreise seiner "Jungs" fallen. Aber auch dann gilt die Parole: vornehme Zurückhaltung. Laut oder beleidigend würden Max, Konsti und Jojo nie und sie pöbeln auch nicht rum. Ihre Haltung gegenüber dem Rest der Menschheit drückt sich vielmehr in milde zur Schau getragener Verachtung aus – die armen Würstchen, die nicht zum Club gehören, sind in ihrem Weltbild gar nicht existent. Im Ganzen sind sie jedoch angenehme, anspruchslose Zeitgenossen, die, einmal aus der Reserve gelockt, vielleicht sogar eine verborgene rebellische Ader entfalten und mit denen es sich jederzeit lohnt, Diskussionen über den Zustand der Gesellschaft im allgemeinen und über den Verfall der Sitten zu führen.
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