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"Die Hühner sind Teil der Dürrehilfe in Ostafrika"

ZISCH-INTERVIEWmit Miriam Thiel von der Hilfsorganisation Misereor über Spendengeschenke und deren Verteilung vor Ort.  

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Miriam Thiel   | Foto: Misereor
Miriam Thiel Foto: Misereor

Zisch-Reporterin Romy Himmelsbach aus der Klasse 4b der Geroldseckerschule in Lahr hat Miriam Thiel von der Hilfsorganisation Misereor über die Möglichkeit, Menschen in armen Ländern Geschenke wie Hühner oder Ziegen zu spenden, interviewt.

Zisch: Wie kamen Sie auf die Idee mit den Spendengeschenken?
Thiel: Die Idee ist ganz einfach. Wenn man Geburtstag hat oder ein anderes Fest feiert, wünscht man sich etwas. Da liegt es doch nahe, dass man mit seinem Wunsch eine gute Sache verbindet. Dazu kommt, dass es vielen Menschen hier in Deutschland sehr, sehr gut geht, und dass sie manchmal gar nicht wissen, was sie sich denn noch wünschen sollen, wenn man doch schon alles hat.
Zisch: Welche Geschenke werden am meisten bestellt?
Thiel: All unsere Geschenke sind sehr beliebt. Oftmals kommt es darauf an, welche Nachrichten aktuell sind. So war vor zwei Jahren das Geschenk "Hilfspaket" für Flüchtlinge sehr beliebt. Für andere ist auch der persönliche Bezug wichtig: Vor ein paar Monaten hat eine Dame eine Ziege gespendet. Sie schrieb dazu, dass sie in ihrer Kindheit – sie ist im Jahr 1948 geboren – Ziegenmilch vor Hunger bewahrt hat. Deshalb verschenkte sie nun eine Ziege. Zu Ostern wurden viele Hühner gespendet. Zudem ist jetzt die Zeit der Erstkommunion, und einige Spender entscheiden sich für das Geschenk "Sport & Spiel", weil es auch Kinder anspricht. Du siehst, für jeden ist ein Geschenk dabei.
Zisch: Wie wird ausgewählt, wer mein Huhn bekommt, und wie läuft das vor Ort
ab? Kann ich erfahren, welche Familie mein Geschenk erhält?
Thiel: Die Hühner sind Teil der Dürrehilfe in Ostafrika. Viele Teile Afrikas werden
immer wieder von Dürren heimgesucht und die Menschen sind von Hunger bedroht. Vor zwei Jahren, 2017, gab es über Monate eine solche Dürre. Die Folgen für die Menschen waren sehr schlimm, denn viele leben als Kleinbauern vom Ertrag ihrer Felder. Sie lagern für die Trockenzeit Getreide ein und betreiben zum Teil in der Trockenzeit Gemüseanbau. Viele Familien halten zusätzlich Tiere, wenn sie es sich leisten können. Großes Vieh, wie Rinder, sind selten, weil sie viel kosten. Daher halten die meisten Familien Kleintiere wie Ziegen oder eben Hühner. Die Tiere geben Milch beziehungsweise Eier und die Küken können weiterverkauft werden. Im Notfall verkaufen die Familien auch ihre Tiere, um Geld zu haben, von dem sie Lebensmittel kaufen können.
Misereor arbeitet in Ostafrika mit vielen Partnern zusammen, die den Menschen vor Ort ganz unterschiedlich beistehen. Sie wiederum arbeiten mit Dorfgemeinschaften zusammen, in der alle Familien von dem Projekt profitieren. Es werden keine bestimmten Familien ausgewählt, sondern allen wird geholfen. So wird verhindert, dass Neid entsteht oder Familien bevorzugt werden.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 11. Mai 2019: PDF-Version herunterladen

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