Die Hand Cucurellas
Die Uefa gibt im Nachhinein eine eklatante Fehlentscheidung zu. Geht der EM-Titel nachträglich doch noch an Deutschland?.
Spanien gewann das Spiel und wurde Europameister, Fußball-Deutschland wähnte Verrat, erklärte den Schiedsrichter zur persona non grata und komponierte für Cucurellas weiteren Turnierverlauf ein Pfeifkonzert in Dis-Moll.
Die Uefa hat nun in einem internen Dokument festgestellt, dass Deutschland einen Handelfmeter hätte bekommen müssen. Universal-Kommentator Lothar Matthäus wittert Betrug. Ex-Kapitän Toni Kroos, vermeintlich um den Titel gebracht, sagt ironisch: "Sie haben jetzt drei Monate gebraucht, um mitzubekommen, dass es Hand war, was fast alle eigentlich schon in der Sekunde geschafft haben."
Das späte Schuld-Eingeständnis der Uefa macht ein ganzes Fass voller Fragen auf. Erstens: Wird die "Cucurella-Hand" zum geflügelten Wort im Fußball-Wortschatz, vergleichbar mit dem "Wembley-Tor"? Sollte Geringverdiener Jamal Musiala Schadensersatz von der Uefa fordern? Und vor allem: Geht der EM-Titel nachträglich doch an Deutschland? Immerhin hätten Frankreich im Halbfinale und England im Finale gegen die DFB-Auswahl herbe Niederlagen kassiert – zumindest laut unbestätigten Hochrechnungen aus der BZ-Sport-Redaktion.
Von der Uefa lernen heißt übrigens "Fürs Leben lernen": Fordern Sie doch mal das Geld zurück vom Restaurantbesuch im Juli ("Steak war nicht durch!") oder lassen Sie die Rechnung für den Sauna-Besuch im März prüfen ("Aufguss war Citrus statt Latschenkiefer!"). Zumindest moralisch sollte man Ihnen Recht geben.
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