Die größten Facebook-Nervensägen
Sie posten Sonnenuntergänge, alberne Sinnsprüche, nur noch mit dem Partner – aber wir haben effektive Gegenmittel.
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28 Millionen Deutsche nutzen aktiv Facebook. In dem sozialen Netzwerk triffst du alle Sorten Menschen, die es gibt. Ja, auch die anstrengenden. Damit du dich auf Facebook wohlfühlst, machst du am besten einen Bogen um die größten Nervensägen. Fudder hilft dir, dich zu wehren – mit einer kleinen Dressuranleitung.
Weitgehend ungestraft verbreiten Hetzer ihre Hasskommentare auf Facebook. Mit denen sind wir natürlich nicht befreundet. Aber viel zu viele Leute bekommen auf einmal das Gefühl, es sei okay, Minderheiten die Schuld an ihrem persönlichen Elend zuzuschieben.
» Erkennbar an: "Ich bin kein Rassist, aber…"
Das nervt: Wir hatten der Gesellschaft mehr Zivilisation unterstellt. Unser Glaube an das Gute im Menschen schwankt.
» Gegengift: Wenn du zu viel Zeit hast: Konsequente, sachliche Gegenrede. Sonst: Blocken.
Es gibt Pärchen, die heben sich gegenseitig auf. Von jetzt an sind sie nur noch im Doppel buchbar, wenn sie überhaupt ihre Höhle verlassen. Und dann teilen sie sich auch noch einen Account auf Facebook, als würden die Nutzerkonten bald alle.
Erkennbar an: "Danke für deine Nachricht! Lisa sitzt gerade auf dem Klo, aber ich soll dir sagen, sie freut sich sehr, dich mal wieder auf einen Kaffee zu treffen und ob es okay wäre, wenn sie mich mitbringt?"
» Das nervt: Wir hatten uns unsere Freunde wegen ihrer Einzigartigkeit ausgesucht. Jetzt lösen sie ihre Persönlichkeit in einem klebrigen Kompromiss auf.
Gegengift: Kaum Chancen auf Heilung. Vielleicht muss man manche Freunde einfach verloren geben, wenn sie ein Pärchen werden.
Ihr Smartphone postet automatisch aufs Profil, wo sie gerade lang gejoggt sind, wie viele Liegestütze sie heute geschafft haben oder was ihr Ruhepuls so treibt.
» Erkennbar an: "Nach zehn Stunden im Büro gibt es nichts Besseres, als noch 2000 Kalorien zu verbrennen. Jetzt kann der Feierabend kommen!"
Das nervt: Die Geltungssucht. Wir können alle laufen, Christopher, wir haben bloß was Besseres zu tun. Serien gucken zum Beispiel.
» Gegengift: Auf den Tag warten, an dem Christophers Neujahrsvorsatz einbricht und sofort nachtreten: "War wohl genug Sport für dieses Jahr?"
Sie posten Fotos von sich und fragen: Wie gefällt euch meine Frisur? Passt das Outfit zu heute Abend? Könnt ihr meine Bauchmuskeln sehen?
Erkennbar an: Unverhüllter Geltungssucht und Blitzlicht im Gesicht.
» Das nervt: Du verwechselst uns mit einem sprechenden Spiegel.
Gegengift: "Dein Smartphone hat auch auf der Rückseite eine Kamera."
Rot, Gold, Wolken, Dach. Sonnenauf- und -untergänge sind wunderschön, wenn man an einem Strand sitzt und nackte Füße hat. Auf Facebook, mit einem Balkon voll gelber Säcke im Vordergrund, nicht so sehr.
» Erkennbar an: Wer Fotos vom pinkfarbenen Horizont postet, schreibt auch "Es regnet" oder "Es ist Montag".
Das nervt: Wir haben hier selber Wetter, dankeschön. Wie das Wetter bei dir ist, ist egal. Und wir mögen unsere Fotos schön scharf.
» Gegengift: "Du könntest auch mal wieder Fenster putzen."
Allgemeinplätze in butterweiche Wortwolken gekleidet, auf ein Foto getextet und dann in die Timeline geballert: Schöne Zitate und Aphorismen in schlimmen Fonts sollen uns das Leben leichter machen. Die meisten sind unpraktisch, dumm oder gar lebensgefährlich.
» Erkennbar an: "Folge nicht den anderen, sondern gehe abseits vom Weg auf deinem eigenen Pfad."
Das nervt: Es gibt gute Gründe, auf den ausgezeichneten Wegen zu bleiben: Man zerstört keine Natur und wenn man sich ein Bein bricht, wird man wenigstens irgendwann gefunden.
» Gegengift: "Da fehlt ein Komma."
Ab und zu überarbeitet Facebook seine allgemeinen Geschäftsbedingungen. Völlig antizyklisch dazu kursieren Kettenbriefe auf den Pinnwänden mancher Nutzer, denen zufolge man nur ein Bild zu posten braucht und schon gelten die AGB nicht mehr für einen.
Erkennbar an: "Ich widerspreche hiermit der Nutzung meiner Bilder durch Facebook. Die neuen AGB’s [sic`s!] gelten nicht für mich."
» Das nervt: Die aufblitzende Gutgläubigkeit zwingt uns, unsere Naivitäts-Skala zu erweitern.
Gegengift: Eine der zahlreichen Parodien verlinken à la "Ich erkläre hiermit, dass der Kassenzettel für mich nicht gilt und ich deshalb nichts bezahlen muss."
Wir haben alle schon mal etwas verloren. Aber es gibt Menschen, die verlieren ihr Mobiltelefon gefühlt alle zwei Wochen, wenn nicht noch öfter.
» Erkennbar an: "Die nächsten zwei Tage bin ich nur über Facebook erreichbar. Ich habe kein Backup meiner Kontakte, bitte schickt mir alle eure Handynummer!"
Das nervt: Verliert zum x-ten Mal sein Handy mit unseren Kontaktdaten. Und denkt ernsthaft, wir wollten ihn in den nächsten zwei Tagen dringend anrufen.
» Gegengift: "Hier ist meine Faxnummer…"
Für Geld kann man alles kaufen, und wenn es ein seelenloses Team ist, das immer gewinnt und seine Fans vergessen lässt, dass zwei oder mehr verschiedene Gefühle zum Leben gehören. Wer es sich einfach machen will, wird FC-Bayern-München-Fan.
Erkennbar an: Wer FC-Bayern-Fan ist, verwechselt Bestsellerlisten mit Geschmack. Er guckt auch "Game of Thrones", fährt einen Golf und trinkt Merlot aus Tetrapaks.
» Das nervt: Die selbstgerechte Überzeugung, aus guten Gründen für das beste Team zu sein. Dabei würden sie ihr Fähnchen immer danach drehen, wohin der Sieger pupst.
Gegengift: Ein Spiel im Freiburger Dreisamstadion.
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