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Die Grazie der Trägheit

Ein willkommener Trend proklamiert den Reiz der Faulheit – und "Oblomow" ist der Held der Stunde.  

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Ohne Fleiß und Disziplin hätte Hermann Hesse nicht jenes Werk schaffen können, aufgrund dessen die Öffentlichkeit in diesem Sommer seines 50. Todestags gedenkt. Vermutlich muss man sich gelegentlich Luft von der ernsten Arbeit verschaffen und schreibt dann ein solches Scherzgedicht: "Wer seinen Dienst am Dienstag nie / Auf Donnerstag vertagt, / Der tut mir leid, er ahnt nicht wie / Der Mittwoch dann behagt."
Es ist ein anarchisches Behagen, das wir alle kennen und das jenem "Unbehagen in der Kultur" korrespondiert, das Sigmund Freud analysiert hat. Bekanntlich neigt der Mensch zu Bequemlichkeit und würde gern den lieben langen Tag auf der faulen Haut liegen ...

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