Die Geheimnisse der Innuit-Hausfrau
Theatersport bietet verrückte Themen und witzige Disziplinen für Publikum und Schauspieler.
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Seit sieben Jahren bietet hier "Theater L.U.S.T." Theatersport vom Feinsten. Die Abkürzung steht für "Leidenschaft und Spiel-Trieb" - Qualitäten, mit denen Annika Hartmann, Rainer Mannich, Claudia Kühbauch und Konstantin Josuttis antreten, begleitet von Martin Glönkler am Keyboard. Seit sieben Jahren ist das Theatercafé regelmäßig ausverkauft, wenn die Theatersportler zeigen, wie witzig und meisterlich Theatersport sein kann. Zwar ist niemand mehr "von der allerersten Stunde dabei", aber auch die aktuellen Lust-Theaterleute arbeiten mit großer Professionalität.
Was sie da alle zwei Wochen auf die Bühne bringen, ist wirklich eine Mischung von dem, was das Etikett "Theatersport" verspricht: Die Schauspieler kombinieren Theater und Sport. Aber nicht etwa als Mix von langen Monologen und stressiger körperlicher Ertüchtigung, sondern als verblüffend schnelle Mischung von allem, was am Theater und am Sport Spaß macht. Theatersport ist Improvisationstheater, soll heißen, Theater ohne Proben. Spontan, originell und äußerst amüsant, bringen die Mitspieler immer neue Szenen auf die Bühne. Und im Gegensatz zu "gewöhnlichen" Theatervorstellungen spielt das Publikum hierbei eine ganz wesentliche Rolle. Es sind nämlich die Zuschauer, die die Themen und Schauplätze der jeweils nächsten Szene vorschlagen und Anregungen für das verquerste Zubehör geben. Weder der Kreativität des Publikums noch dem Einfallsreichtum der Theatersportler bei der Umsetzung sind irgendwelche Grenzen gesetzt.
So schlägt ein Zuschauer vor, "die sieben Geheimnisse der Innuit-Hausfrau" in Szene zu setzen, ein anderer will, dass aus dem "Lexikon der Massenmörder" eine Szene entsteht. Die Hauptrolle: das Lexikon. Für die Schauspieler kein einfaches Unterfangen. Zumal das Ganze je nach Vorgaben auch als Pekingoper oder Ballett gefordert sein kann, oder auch mit vertauschten Stimmen: Es gibt unendlich viele Disziplinen, in denen sich die Wettkämpfer beweisen müssen.
Ob die Beiträge beim Publikum ankommen? Das zeigen die Zuschauer mit dem Werfen von zusammengeknülltem Zeitungspapier (bei Missfallen) oder von Bonbons (bei Begeisterung). Außerdem gibt dann auch noch eine "Jury" Punktewertungen ab. Die fünf Jurymitglieder sind Leute, die an jedem Theatersportabend neu ermittelt werden. Die ältesten, die jüngsten, die, die am häufigsten bei Theatersportabenden dabei waren. Zum Beispiel. Die Jury entscheidet, wer am Ende der Sieger ist. Verlierer gibt es aber keine, denn selbst im Scheitern ist Theatersport urkomisch: Bis zur Schlussabrechnung werden die Teams und die Jury immer wieder durchgewechselt.
"Man muss sich Ideen zuspielen - wie beim Fußball." Annika Hartmann, Schauspielerin
"Theatersport ist", erklärt Annika Hartmann, "Reaktionsfähigkeit. Es ist die Fähigkeit sich Ideen zuzuspielen, wie beim Fußball." Das Zusammenspiel und die Improvisationstechniken werden einmal pro Woche trainiert. Jede Vorstellung ist dann aber neu, jeder Abend ist anders, wie ja auch kein Fußballspiel dem anderen gleicht. Und: jeder Theatersportwettkampf ist auch immer unglaublich komisch. Wer keine langen Opernarien mag und wer gerne mitmischt: Hier ist der Spaßfaktor garantiert.
Vera Sophie Stegner
Theatersport im Freiburger Theatercafé gibt's regelmäßig. Die nächsten Male sind am 9., am 10. und am 23. November, jeweils um 20.30 Uhr. Kartenvorverkauf telefonisch ([TEL] 0761/201-2853) oder online: http://www.theater.freiburg.de