Großbrand
Die Freiburger Feuerwehr war im Europa-Park dabei – mit ihrer Superpumpe
Zum Großbrand im Europa-Park rückte auch die Freiburger Feuerwehr aus. Ihre Pumpe mit 200-PS-Motor hat den dicksten Feuerwehrschlauch, den es gibt – und eine gigantische Förderleistung.
Mo, 28. Mai 2018, 17:29 Uhr
Freiburg
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Bei dem Großbrand im Europa-Park am Samstagabend waren insgesamt 500 Einsatzkräfte vor Ort. Rund 100 Freiburger Sanitätsdienst- und Feuerwehrleute rückten auch aus. 20 Mann bildeten den Zug Löschwasserversorgung mit Stadtbrandmeister Reiner Ullmann. Sie hatten auf einem ihrer Lastwagen den 13 Tonnen schweren Abrollcontainer zur Wasserförderung geladen. Ein weiterer fuhr einen Abrollbehälter für den Massenanfall von Verletzten nach Rust. Feuerwehr und Sanitäter waren froh, dass ihre spezielle Hilfe nicht benötigt wurde. Sie standen vor Ort bereit, mussten aber nicht eingreifen, sagte Golecki.
Freiburgs Spezialsystem zur Wasserförderung war in acht Jahren erst einmal im Einsatz – beim Großbrand des Sägewerks Ketterer in Titisee-Neustadt 2015. Das Land Baden-Württemberg hatte fünf Jahre zuvor sechs "Holland Fire Systems" angeschafft und sie den Feuerwehren in Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Heilbronn, Konstanz und Stuttgart übergeben.
Der Freiburger Abrollcontainer – Funkrufname Florian Freiburg 120 – ist auch schon für ein Elbhochwasser angefragt worden. Denn es schafft nicht nur ordentlich Wasser her, sondern auch weg: Das System hat eine Pumpleistung bis zu 8000 Liter pro Minute. "Das ist ein Wort", erklärt Berufsfeuerwehrmann Golecki. Da ist ein Pool schnell leer, die Pumpe kann nicht überall eingesetzt werden.
Sie wird an einem Fluss, See oder Kanal abgestellt. Der Lastwagen fährt Richtung Brandort und kann dabei – mit bis zu 40 Stundenkilometern – eine Leitung aus den Schläuchen legen. Über Verteiler können mehrere Löschschläuche gleichzeitig gefüllt werden. An die Elbe fuhr damals übrigens die Berufsfeuerwehr aus Karlsruhe, die bei der Brandbekämpfung in Rust mit ihrem Teleskopmasten half.
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Bei dem Großbrand war am Wochenende zu hören, dass die Wasserversorgung ein Problem gewesen sein soll. "Ich kann’s mir nicht vorstellen", sagte Philipp Golecki. Im Europa-Park gebe es einen See und die Elz – "und unsere Truppe war im Standby, aber nicht eingesetzt".
Im Regierungsbezirk Freiburg gibt es ein spezielles Konzept zur überörtlichen Hilfe. Die Koordination läuft über das Freiburger Amt für Brand- und Katastrophenschutz. Wie zur Löschwasserversorgung gibt es auch taktische Einheiten zum Beispiel für Hochwasser, Brandbekämpfung, Gefahrstoffe und Dekontamination. "Die Truppe würfeln wir jeweils aus verschiedenen Einheiten zusammen,", erklärt Amtsvize Golecki: So bleibt daheim jede Abteilung handlungsfähig. Die möglichen Einsatzgebiete liegen in ganz Südbaden. "Mit dem Holland Fire System würden wir im Zweifelsfall auch landesweit fahren."
- Großeinsatz: So haben Feuerwehrleute aus Rust und Herbolzheim den Brand im Europa-Park erlebt (BZ Plus)
- Reportage: Im Europa-Park war am Sonntag fast alles wie immer - bis auf den Brandgeruch (BZ Plus)
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