Tischtennis
Die Frauen des ESV Weil in der Bundesliga - Auftakt in das Abenteuer
Die Tischtennis-Spielerinnen des ESV Weil wollen sich bei ihrem zweiten Anlauf im Oberhaus etablieren. Der Auftakt gegen Dachau ging verloren. Für den spielreichen November sehen sie sich im Dreiländereck allerdings gewappnet.
So, 3. Nov 2024, 7:00 Uhr
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Serge und Doris Spiess sind das, was man landläufig eine Institution nennt. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten führen sie die Tischtennis-Abteilung des ESV Weil. Sie haben dabei im südlichsten Süden der Republik eine Enklave geschaffen, die im ganzen Land respektiert wird.
Zweimal haben die Spiess' ihren Verein bis ins Oberhaus geführt. Das letzte Abenteuer endete nach zwei erfolgreichen Spielzeiten mit einem Abstieg. Dieser währte aber nicht lang, denn dem ESV gelang der direkte Wiederaufstieg. Nun stehen die Badenerinnen vor ihrer zweiten Erstliga-Zeit. In Weil hoffen sie, dass sie länger währt.
Dabei setzt das sportliche Leitungsduo auf Konstanz. Im Vorjahr hatte fast das gesamte Team den ESV verlassen – Hana Arapovic (Kolbermoor), Izabela Lupulesku (Langstadt) und Vivien Scholz (Jena). Dieses Mal aber konnte das Ehepaar Spiess fast alle Spielerinnen halten.
Einziger Abgang ist Anastassya Lavrova, die es familiär weg aus Weil gezogen hat. Und in der Chilenin Daniela Ortega gibt es zum bisherigen Stamm lediglich eine Neuerung. Die Nationalspielerin lebt und trainiert in Spanien und wird zu den Spieltagen nach Weil pendeln.
Außerdem hat sich der ESV die hochveranlagte Ena Hu aus Muttenz geangelt. Sie ist gerade einmal zehn Jahre alt, hat aber bei der U-13-Europameisterschaft dieses Jahr die Bronzemedaille ergattert. Hu soll im Oberliga-Team des ESV behutsam an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden.
Ansonsten aber schlägt weiterhin das Team des Vorjahres im Süden Deutschlands auf. Die Ukrainerin Ievgeniia Sozoniuk, die Waliserin und Olympia-Teilnehmerin Anna Hursey sowie Kornelja Riliskyte aus Litauen. Trainer Alan Kovac sagt: "Wir sind ausgeglichen, und das ist unsere Stärke."
Dabei werden die ESVlerinnen ihre Stärke brauchen. Obwohl, so unken Expertenpreise, die Liga tendenziell schwächer daherkommen wird als zuletzt. Denn aufgrund von Rückzügen und Nichtaufstiegen ist die höchste Frauenspielklasse diese Saison stark reduziert, lediglich sieben Teams treten heuer in der Beletage an. Rückzügler waren SV Böblingen und der SV Schott Jena.
Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl gibt es diese Spielzeit keinen Absteiger. Für den ESV ist das ein Vorteil. Denn die restlichen sechs Konkurrenten haben sich stark aufgestellt. Weil ist der große Außenseiter.
Doch die Südbadenerinnen haben bereits in zwei Saisons bewiesen, dass sie mit der Außenseiterrolle gut klarkommen. Bei ihrem ersten Erstliga-Abenteuer zogen die Schnippelkünstlerinnen gleich zweimal in Folge ins Halbfinale ein.
Der Abstieg im Folgejahr hat das Team nicht aus der Bahn geworfen. Solide hat das Ehepaar Spiess ein neues Team auf die Beine gestellt, das direkt den Wiederaufstieg geschafft hat.
Einen langen Atem brauchen die Weilerinnen diese Spielzeit nicht. Denn die Liga dauert diese Runde nicht lange. Lediglich anderthalb Monate wird gespielt. Und deshalb liegt vor dem ESV ein anstrengender November. In den kommenden fünf Wochen treffen die Südbadenerinnen auf alle verbleibenden fünf Konkurrenten. Trainer Alan Kovac findet: "Wir sind bereit."
Das hatte er vor zwei Wochen noch nicht behaupten können. Denn zum Auftakt gegen den TSV Dachau fielen Lachenmayer und Ortega aus, die für ihr Nationalteam unterwegs war. Das Spiel ging mit 2:6 verloren. Trotzem erhielt Weil Standing Ovations. Besonders die 18-jährige Hursey wurde für ihren 3:2-Satz-Sieg über die deutsche Ex-Meisterin Sabine Winter gefeiert.
Sportchef Spiess befand hinterher: "Wir sind zufrieden, wir haben uns wacker geschlagen." Sein Trainer freut sich, dass nun sein gesamtes Team zu Verfügung steht. Einzig hinter dem Einsatz der am Knie verletzen Lachenmayer steht ein Fragezeichen. Fest steht in jedem Fall: Gegen die Spitzenteams aus Kolbenmoor und Berlin brauchen die Weilerinnen jede Frau.
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