Die etwas anderen Heimatfilme
Sieben Jungfilmer aus dem Friedrich-Gymnasium haben es mit ihren Kurzfilmen auf die richtige Kinoleinwand geschafft.
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Dass im "Seminarkurs Dokumentarfilm" am Friedrich-Gymnasium sehenswerte Werke entstehen, ist bekannt. Jetzt hat es der Lehrer Gregor Delvaux de Fenffe mit sieben seiner Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal in einen echten Kinosaal geschafft: Unter dem Motto "Heimat(film) – woher wir kommen – wer wir sind" liefen die Filme der sieben Jugendlichen in der "Harmonie". Das war vor allem einem der Filme zu verdanken, in dem es um das mit der "Harmonie" verbundene "Friedrichsbau"-Gebäude und dessen Bedeutung in den 1950ern geht.
Außer Franz Braun hat nur Vincent Clement, der seine "Weinheimat Kaiserstuhl" zeigt, eine auf den ersten Blick weniger politische Herangehensweise für seinen Heimatfilm gewählt. In den anderen fünf Filmen geht’s um Kriegs- und Nachkriegsgeschichte: Für Claudius Moret ergab sich sein Thema nach dem Tod seines Großvaters im vergangenen Jahr, als er Briefe, Fotos und das Tagebuch seines Großonkels entdeckte, der als junger Soldat am "Afrikafeldzug" im Zweiten Weltkrieg teilgenommen hatte. Die Einordnung der Fotos übernimmt die Freiburgerin Vera Marstaller, die ihre Doktorarbeit über Kriegsfotografien geschrieben hat. Auch ein 96 Jahre alter Veteran kommt mit seiner damaligen unkritischen Euphorie zu Wort: "Wir waren begeistert, wir durften nach Afrika."
Gleich vier Jugendliche beschäftigen sich mit den deutschen Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg. Elias Pfeiffer und Julius Jehle vergleichen die Situation mit der heutigen Fluchtthematik und lassen Flüchtlinge von damals erzählen: von Zeiten, in denen Einheimische gezwungen wurden, Geflüchtete bei sich zu Hause aufzunehmen. Über Menschen, die heutzutage flüchtlingsfeindlich sind, sagt das einstige Flüchtlingskind Joachim Blaudszun fassungslos: "Die sollten auch mal ohne etwas dastehen."
Maximilian Quirin und Charlotte Finger gehen ihren Familiengeschichten nach. Julius Jehle lässt seinen Großvater von seiner Kindheit im Sudetenland erzählen, wo die Tschechen sich an den Deutschen für die brutale Besetzung rächen wollten – vergleichsweise harmlos, wie der Freiburger Historiker Ulrich Herbert klarmacht: Sie setzten die Deutschen "nur" in Züge in den Westen – nicht in den Tod, wie es davor die Deutschen mit ihren jüdischen Nachbarn taten. Auch der Großvater von Charlotte Finger musste aus dem Sudetenland fliehen und sich in einer neuen Heimat zurechtfinden.
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