Stühlinger Kirchplatz

Die Anwohner damals hatten die gleichen Sorgen wie die Anwohner heute

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Zur Berichterstattung über den Stühlinger Kirchplatz, etwa "Vom Hotspot zum Wohlfühlpark" (BZ vom 7. Dezember).

Und schon wieder ein Artikel über den Stühlinger Kirchplatz! Immer wieder wird über diesen wunderschönen Platz in der Badischen Zeitung berichtet. Immer im Zusammenhang mit Drogen und Überfällen.

Als wir 1993 von Frankfurt in die Guntramstraße nach Freiburg gezogen sind, war dieser Platz schon ein Thema. Fast schon regelmäßig wurde von den Drogendealern auf dem Platz und den Überfällen auf Passanten berichtet. Aber Ende der 90er hatten verschiedene Gruppen wie Polizei, Bürgerverein, Kirche, Schulen und Anwohner versucht, diesen Platz für die Allgemeinheit wieder besser zugänglich zu machen.

Es gab tatsächlich einige Sitzungen in der Hebelschule unter Beteiligung aller Gruppen, auch der Anwohner, die ihre Sorgen ausführlich erläutern konnten. Sogar ein "Runder Tisch" mit allen Beteiligten kam zustande. Die Eltern der Schulkinder, vor allen Dingen die Eltern, die "Im Grün" auf der anderen Bahnseite wohnten, hatten große Sorgen, dass ihre Kinder mit den Drogen in Kontakt kommen könnten.

Die Anwohner damals hatten die gleichen Sorgen wie die Anwohner heute. Es gab viele, viele Vorschläge und von der Politik sogar Anweisungen, wie der Platz sicherer gemacht werden könnte: Büsche und Bäume zurückschneiden, mehr Lampen aufstellen, stärkere Polizeipräsenz, mehr Angebote und mehr Feste auf dem Platz, Streetworker und ... Aber alle Anstrengungen verliefen im Prinzip im Sande.

Für mich hat es so den Eindruck gemacht, dass ein von Drogen befreiter Stühlinger Kirchplatz gar nicht gewollt ist! Weder von der Politik noch von der Polizei. Hat man denn in den letzten 25 Jahren tatsächlich nicht die Mittel gehabt, um die Probleme auf dem Stühlinger Kirchplatz zu lösen? Oder hat es schlichtweg am Willen der Entscheider gelegen?

Wenn man die Drogenszene im Stühlinger zerschlägt, dann flüchten die Anbieter womöglich nach Littenweiler, Herdern oder in die Wiehre. Vor allem aber hat die Polizei die Drogenszene, die im Stühlinger sehr kompakt auftritt, nicht mehr so leicht unter Kontrolle. Das kann niemand wollen! Aber den Anwohnern und unmittelbar Betroffenen im Stühlinger hat das niemand so deutlich erklärt!

Und nun, man glaubt es nicht, kommt ein Gesamtkonzept der Stadt für den Stühlinger Kirchplatz. Die Stadtverwaltung hat fünf Handlungsfelder identifiziert: 1. Ordnung und Sicherheit, 2. Begegnungsort und Gastronomie, 3. Veranstaltungen, 4. Infrastruktur und Grünflächen, 5. Prävention und Sozialarbeit. Fazit: Ganz alter Wein in neuen Schläuchen! Die wirklich professionell agierenden Dealer werden sich gefreut haben, wenn sie denn Leser der Badischen Zeitung waren. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte!
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