Zisch-Interview

"Die Abwechslung macht den Beruf aus"

Zisch-Reporterin Miriam Pfefferle aus der Klasse 4b der Abt-Columban-Schule in Münstertal hat den Kriminaltechniker, Gregor Hofmann, der auch im Münstertal wohnt, zu seinem spannenden Beruf interviewt.  

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Zisch: Wie lautet denn Ihre genaue Berufsbezeichnung oder Ihr Dienstgrad?
Hofmann: Ich bin Polizeioberkommissar bei der Kriminaltechnik.
Zisch: Wie war Ihre Ausbildung? Wie kamen Sie zur Kriminaltechnik? Das bedeutet doch Spurensicherung, nicht wahr?
Hofmann: Ich bin 1994 direkt nach dem Abitur zur Polizei gegangen. Ich habe die normale Grundausbildung gemacht und dann anschließend das Studium zum gehobenen Dienst. Normalerweise muss man zwischen Grundausbildung und Studium erstmal eine Praxiszeit absolvieren. Aber als ich damals zur Polizei kam, war das nicht notwendig. Nach dem Studium habe ich auf einem Revier in Freiburg drei Jahre Streifendienst gemacht. Anschließend war ich zehn Jahre in Bad Krozingen auf dem Revier und habe dort Ermittlungsdienst gemacht. Seit zwei Jahren arbeite ich jetzt bei der Kriminaltechnik.
Zisch: Wie sind Ihre Arbeitszeiten?
Hofmann: Wir haben Gleitzeit. Das heißt, wir können unseren Dienst zwischen sechs und 21 Uhr einteilen. Das sind täglich acht Stunden. Das Büro muss aber
von sieben bis 16 Uhr besetzt sein. Außerdem haben wir Bereitschaftsdienste über die Wochenenden und nachts. Das heißt, entweder von 16 bis sieben Uhr muss ich erreichbar sein, oder an den Wochenenden 24 Stunden am Stück. Wenn ich Bereitschaft
habe, bin ich zu Hause, habe aber das Dienstauto dabei und bin über Handy erreichbar. Wenn ein Einsatz kommt, muss ich halt los.
Zisch: Müssen Sie auch mal beruflich verreisen?
Hofmann: Außer zu Lehrgängen nicht.
Zisch: Mit welchen Hilfsmitteln oder Werkzeugen arbeiten Sie?
Hofmann: Oh je, das sind viele. Eigentlich ist vieles ähnlich wie bei einem Handwerker. In meinem Auto habe ich einen Werkzeugkoffer, darin habe ich: Tüten in jeder Größe – Tüten sind wichtig, um Dinge vom Tatort sauber einzupacken, einen Fotoapparat, Maßband und Winkel, Handschuhe, Licht – eine Art Taschenlampe – in unterschiedlichen Farben und Stärken, Folie zum Abnehmen von Schuhabdrücken, Wattestäbchen auch für DNA, natürlich die Utensilien für die Sicherung von Fingerabdrücken – das sind verschiedene Pulver und Folien, ganz normales Werkzeug wie Schraubenzieher, Zangen und Ähnliches. Es kann ja sein, dass wir mal was aufmachen müssen oder etwas abgebaut werden muss. Das kommt ganz auf den Fall an.
Zisch: Was war ihr spannendster Fall?
Hofmann: Das kann ich so gar nicht sagen. Manchmal entwickelt sich ein normaler Einbruch durch spezielle Beweise spannend. Das weiß man vorher nie.
Zisch: Was macht Ihren Beruf so interessant?
Hofmann: Die Abwechslung! Man weiß morgens nie, was der Tag bringt. Der Umgang mit Menschen, (lacht) manchmal leben sie sogar noch! Jeder Fall ist anders, und man kann am Anfang nie sagen, was sich aus den Beweisen ergibt, und wohin sich der Fall entwickelt.
Zisch: Ist die Arbeit so, wie man es im Fernsehen sieht?
Hofmann: Grundsätzlich schon, aber im Fernsehen wird oft vereinfacht dargestellt, wie wir arbeiten. Klar, wer will schon sehen, wenn wir 300 Beweise in Tütchen einpacken (lacht). Die weißen Anzüge, zum Beispiel, werden nur in besonderen Fällen getragen. Und ganz klar, so viel Technik wie im Fernsehen steht uns leider auch nicht zur Verfügung. Das wäre aus Kostengründen gar nicht möglich. Aber ja im Großen und Ganzen arbeiten wir schon so.

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