Hoher Organisationsaufwand
Die 12. Anti-Graffiti-Aktion könnte die letzte gewesen sein
Beim 12. Anti-Graffiti-Aktionstag waren am Samstag neun Malerfirmen ehrenamtlich mit dabei.
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BRÜHL-BEURBARUNG. Am Ende geht alles schnell: Aus verschiedenen Richtungen kommen Männer in Malerkleidung angerannt, um Schutz in ihren kleinen Transportern oder beim überdachten Stand am Tennenbacher Platz zu suchen. Dort harren Sabine Burkhardt vom Verein "Sicheres Freiburg", Wolfgang Keffer, der Vorsitzende des Bürgervereins Brühl-Beurbarung, und einige andere noch aus. Doch wegen des starken Regens ist der 12. Aktionstag gegen Graffiti, diesmal zum ersten Mal in Brühl-Beurbarung, am Samstag etwas vorzeitig abgebrochen worden.
Sehr zügig streichen sie mit ihren Pinseln Fassadenfarbe auf die Wand, hier gab’s nur kleine Schmierereien, darum hält sich der Aufwand beim Übermalen in Grenzen. Daniel Ay unterstützt die beiden, obwohl das Haus nicht zu seinen Einsatzorten gehört – angesichts des Regens sollen seine Kollegen möglichst schnell fertig werden.
Eine Bewohnerin des Hauses rennt unter ihrem Regenschirm zur Haustür, zwischendrin ruft sie den Malern von weitem zu: "Vielen Dank! Und ein schönes Wochenende!" Die neun Malerfirmen, die am Samstagvormittag Mitarbeiter nach Brühl-Beurbarung geschickt haben, machen alle ehrenamtlich mit. Die Anti-Graffiti-Aktionen haben sich etabliert, diesmal organisierte der Verein "Sicheres Freiburg" den Aktionstag zum 12. Mal in Kooperation mit der Maler-Innung und mit den Bürgervereinen – jedes Jahr ist ein anderer Stadtteil dran. Weil die Koordination sehr aufwändig sei, könnte es diesmal allerdings die letzte Anti-Graffiti-Aktion gewesen sein, sagt Sabine Burkhardt von der Geschäftsstelle Kommunale Kriminalprävention und "Sicheres Freiburg".
Wolfgang Keffer ist froh, dass sein Stadtteil diese Chance noch nutzen kann. Im Vorfeld hat er Fotos von 99 Graffiti gemacht, das war die Grundlage. Die neun Malerfirmen Ehrlich, Disch, Herre, Häringer, Kiefer, Menz, Schwenninger, Schenk und Ullrich teilten die Einsatzorte auf, insgesamt haben sie an 40 Gebäuden Kritzeleien oder gesprühte Zeichen und Symbole übermalt. Unter anderem traten die Maler an der Beurbarungsstraße, an der Stefan-Maier- und der Konradin-Kreutzer-Straße in Aktion. Etwa die Hälfte der Häuser gehört der Freiburger Stadtbau, von dort gab’s Spenden zur Unterstützung – denn eigentlich richten sich die Aktionstage nur an private Immobilienbesitzer.
Diesmal waren viele der Graffiti wahrscheinlich schon alt. Seit 2014 gab’s in Brühl-Beurbarung nur zwei Anzeigen wegen Graffiti, sagt Thomas Hübner vom Polizeipräsidium. Allerdings würden viele Betroffene den Schaden gar nicht anzeigen. Er rät ausdrücklich, sich auf jeden Fall an die Polizei zu wenden, außerdem sollten Graffiti schnell entfernt werden. Sonst steige die Gefahr, dass mehr dazu kommen. Begrünte oder farbenfrohe Fassaden würden Sprayer eher abhalten.
Zur Ursprungsidee gehört, dass sich Jugendliche an der Aktion beteiligen, die vom Gericht zu Arbeitsstunden verpflichtet wurden. Diesmal sind nur drei Jugendliche dabei, Markus Strecker von der Firma Ullrich hat mit einem von ihnen zusammengearbeitet: "Das war sehr nett."
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