Deutsches Klimaziel übererfüllt
Die Bundesrepublik hat nach Berechnungen von Experten ihr selbst gestecktes Klimaziel im vergangenen Jahr erreicht. Aber in den Bereichen Verkehr und Gebäude wurden die Vorgaben des Klimaschutzgesetzes deutlich verfehlt.
Frank-Thomas Wenzel
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All das geht aus einer Studie der Denkfabrik Agora hervor. Im Vergleich zu 1990, das beim Klimaschutz als Bezugsjahr gilt, haben sich die Emissionen in Deutschland fast halbiert. Hauptgrund ist der beschleunigte Umbau der Stromerzeugung; Kohlekraftwerke wurden in großem Stil stillgelegt. Kompensiert wurde das durch neue Rekorde bei der Ökostromerzeugung. Mehr als die Hälfte des Bedarfs an elektrischer Energie wird mittlerweile von Windrädern und Solaranlagen gedeckt.
Bei der Elektromobilität hat Deutschland hingegen den Rückwärtsgang eingelegt. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos ist drastisch gesunken, weil die Bundesregierung Ende 2023 Knall auf Fall die Kaufprämien abschaffte. Zugleich hat der Pkw-Verkehr mit den nach wie vor dominierenden Verbrennermotoren weiter zugelegt. Der Lkw-Verkehr ging wegen der Wirtschaftsflaute zwar spürbar zurück, was unterm Strich zu etwas geringeren Emissionen führte. Aber der Verkehrssektor hat dennoch mit 144 Millionen Tonnen CO2 das im Klimaschutzgesetz definierte Jahresziel deutlich um 19 Millionen Tonnen gerissen.
Ähnliches ist bei den Gebäuden erkennbar. Geringfügige CO2-Reduktionen gehen auf die warmen Wochen zu Beginn des Jahres zurück. Aber der Heizungstausch zugunsten klimafreundlicher Wärmepumpen ist 2024 eingebrochen. Ein zentraler Grund sei die Verunsicherung bei Haushalten und Unternehmen gewesen; dies führe zu einer Investitionszurückhaltung, sagte Agora-Chef Simon Müller.
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