Deutsch-französische Annäherung auf der Bühne
Das etwas andere HipHop-Festival: Coole Musik, Graffiti und Breakdance bei der "Summersession" im Kehler Kasernenhof.
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Ab 14 Uhr konnte man am vergangenen Samstag auf dem Kehler Kasernenhof deutsch-französische HipHop-Subkultur hautnah miterleben. 15 Stellwände gab's für Sprayer wie Sonik, ecb, Romeo & Point und Jay 1, die gegen 16 Uhr begannen, ihre Skizzen zu sprühen. Von dem Zeitpunkt an stieg einem nicht nur Haschgeruch in die Nase, sondern auch das Aerosol aus den Spraydosen. Zeitgleich wärmten sich die Breakdancer auf, um bei dem anschließenden Battle zu Höchstform aufzulaufen. "Es ist einfach cool auf solchen Festivals", sagten die BBoys Ground Zero Crew aus Miami, die gegen WANTED aus Paris und Magic Electro aus Straßburg antraten. Wer von den dreien den wirklich besseren Act auf Lager hatte, ist schwer zu sagen. Man feuerte an und grölte mit. Locker ging es zu auf dem Kasernenhof.
Gegen Abend füllte sich der Platz und Casino, die Hamburger Rap-Asse, lösten die DJs ab, welche mittags schon ihr Bestes gegeben hatten. Casino beeindruckten mit wirklich geilen Beats. Es wurde dunkler, das Publikum wacher und die Graffiti perfekter.
Gut kam auch die Musik von ISKN aus Straßburg an. ISKN sind drei MCs und ein DJ. Die Crew begann vor fünf Jahren damit, HipHop selber zu machen und liebt es eher unkommerziell. "Es macht einfach viel Spaß, das Geld interessiert uns nicht so, obwohl wir unseren Lebensunterhalt schon gerne damit verdienen würden." Bis dahin studieren die Jungs noch eine Runde und machen weiter gute Musik.
Der Headliner des Abends aber war Curse. Dieser hatte sich schon den ganzen Tag auf dem Gelände aufgehalten und mit einem Playstation-Battle gegen seinen DJ im eigenen Tourbus auf seinen Auftritt eingestimmt. Unter dem Applaus einer wippenden deutsch-französischen Menge stellte er abends sein Können unter Beweis. Den krönenden Abschluss aber lieferte eine Frau aus Los Angeles: T-Love ist schon seit 20 Jahren in der HipHop-Szene aktiv. "Ich bin hier, um einfach mal den deutschen und französischen HipHop kennen zu lernen." Hier würden sich die Menschen noch über diese Art von Musik freuen: "They're more excited" - in den USA hörten die Leute eher gelangweilt zu.
Judit Hartmann
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