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Der Wolf ist zurück – Fluch oder Segen?

  • Julie Schulz, Klasse 9a, Hebelgymnasium (Lörrach)

  • Fr, 16. Dezember 2022
    Schülertexte

     

Fast täglich kann man in der Zeitung Nachrichten von Tierhaltern lesen, die gerissene Nutztiere zu beklagen haben. Oft hat dann mal wieder der Wolf zugeschlagen.

Der Wolf – die einen freuen sich, die anderen ärgern sich über ihn.  | Foto: Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Der Wolf – die einen freuen sich, die anderen ärgern sich über ihn. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert (dpa)
Wölfe waren durch eine intensive Jagd lange Zeit im Schwarzwald ausgestorben. Seit einigen Jahren aber breiten sie sich auch in Süddeutschland wieder aus.

Naturschützer lässt das jubeln – Landwirte aufstöhnen. Immer häufiger überquert eines der hier lebenden Tiere auf der Suche nach Nahrung einen Weidezaun und stibitzt sich ein Kalb oder ein Schaf. Verständlicherweise bitten Tierbesitzer um die Erlaubnis, zu schießen – was Umweltschützer stark kritisieren. So entbrennt, besonders im Schwarzwald, eine heftige Diskussion, für die es keine Lösung zu geben scheint. Denn auf den steilen Bergweiden ist es meistens sehr schwer, hohe wolfsichere Elektrozäune zu errichten. Und im Schwarzwald gibt es noch viele kleine Betriebe, die nur wenige Tiere halten. Für sie würde es sich nicht lohnen, einen teuren Hütehund anzuschaffen oder die Herden anders einzuzäunen.

Doch sollte deswegen der Wolf wieder gejagt werden dürfen? Der Wolf ist ja nicht einzig und allein ein böses Raubtier, er gehört, wie andere Arten auch, hierzulande zu einem funktionierenden Ökosystem dazu. In der Nahrungskette ist dieser Säuger ein wichtiger Bestandteil. Der geborene Jäger ernährt sich normalerweise nicht von Weidetieren, sondern reguliert den Wildbestand im Wald und belegte damit eigentlich die Rolle von Förstern und Jägern. Damit sich Rehe und Wildschweine nicht zu sehr vermehren, muss der Mensch künstlich in das Ökosystem Wald eingreifen. Doch der Wolf könnte an dieser Stelle helfen und dadurch die natürliche Ordnung ein Stück weit mit wieder herstellen. Außerdem fressen Rehe junge Knospen – wird ihr Bestand also kontrolliert, ist das auch Bäumen und Sträuchern zuträglich. Würde man Weidetiere vor dem Wolf schützen wollen, bräuchte es viele Investitionen, die oft nicht finanzierbar wären.

Wir werden folglich damit leben müssen, dass ab und zu Tiere gerissen werden. Vielleicht könnte man den Betroffenen eine Entschädigung anbieten. Stellenweise nach flacheren Weiden Ausschau zu halten, wäre auch eine Option, um das Zäunepflanzen zu erleichtern. Es gibt Möglichkeiten, sein Vieh vor dem Wolf zu schützen, der, nachdem er zurück in den Schwarzwald gekommen ist, unbedingt zu schützen ist, wie ich finde.

Ressort: Schülertexte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 16. Dezember 2022: PDF-Version herunterladen

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