Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2014 II
Der Retter der Nacht
Von Julia Ding, Klasse 4, GS Rammersweier
Di, 8. Jul 2014, 11:43 Uhr
Schreibwettbewerb
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Es fing alles in der Schule an. Wir quatschten gerade über ein richtig spannendes Thema, nämlich, wen Floris so süß fand. "Ich hoffe, mich!", hatte Mia geflüstert. In dem Moment drehte Frau Hasmahr sich um und schaute uns zornig an. Uns drei rutschte das Herz in die Hose. Deshalb schauten wir sie ängstlich an. Sie zerstörte die Stille und rief: "Ihr drei haltet euren Mund!" Wie Roboter nickten wir heftig.
Am Ende der Schulstunde sagte sie noch: "Sucht euch eine Gruppe mit drei Leuten, ein Thema und recherchiert über das Thema." Mia, Maja und ich schauten uns verschwörerisch an.
Noch am selben Nachmittag trafen wir uns, um zu besprechen, welches Thema wir nehmen sollten. Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätten wir das Thema Löwen. Schließlich einigten wir uns auf das Thema Nilpferde. "Silke, glaubst du, es wäre gut, wenn wir ein Nilpferd sehen würden?", fragte mich Mia vorsichtig.
Also fragte wir unsere Eltern, ob wir in den Zoo dürfen, die uns daraufhin drei dicke Schinken zum Lesen gaben, aber Geld nicht.
Noch lange haben wir gegrübelt. Bis wir zu einem Entschluss kamen. Wir müssen uns nachts in den Zoo schleichen! Leider blieben wir bei diesem Entschluss, denn ich muss zugeben, ich bin nicht der größte Abenteurer. In der Nacht konnte nicht Maja, nicht Mia und schon gar nicht ich ein Auge zumachen. Pünktlich um elf standen wir vorm Zoo. "Habt ihr eine Ahnung, wie wir in den Zoo kommen sollen?", fragte Maja, doch keiner konnte ihr darauf eine Antwort geben. Mit vereinten Kräften schafften wir es über den Zaun zu klettern. Ein äußerst großes, dickes, gelbes Schild zeigte uns den Weg zum Nilpferdhaus. Mia ergriff das Wort und sprach damit uns allen aus der Seele: "Glaubt ihr, uns begegnet jemand? Kommen wir dann ins Gefängnis?" Ich antwortete zwar: "Nein", war mir da aber selbst nicht so sicher.
Das Nilpferdhaus war stickig und roch nach verfaultem Kohl. Während Mia und ich die Nilpferde bewunderten, las Maja vor: "Nilpferde, auch Wassersäuger genannt, fressen nur Gras, Gemüse und Ähnliches. Wenn man bei ihnen im Wasser ist, kann es trotzdem tödlich enden, da sie einen aus Spiellust umbringen können. Gerne plantschen sie im Wasser. Außerdem panieren sie sich gerne mit Sand ein."
"Schaut mal da!", rief ich den anderen zu. Ein kleines Nilpferd schaute uns mit großen Augen an. Als wir gerade Fotos mit meiner neuen Fotokamera machen wollten, sprang jemand aus einer Ecke. Ich machte ein paar Schritte zurück und stieß gegen Maja, die daraufhin mit einem lauten Platscher ins Wasser fiel. Der Unbekannte erkannte die Gefahr und rief uns zu, "Jacken zusammenzuknoten!". Doch meine Knie wackelten wie Espenlaub und mein Gesicht war kreidebleich. Deshalb blieb ich wie angewurzelt stehen. Das kleine Nilpferd plantschte im Wasser, doch das große kam bedrohlich näher. Der Unbekannte riss mir die Jacke vom Leib und half Maja aus dem Becken. Puh, geschafft! Als ich meine Stimme wieder gefunden hatte, fragte ich neugierig: "Wer bist du?" "Ich bin Trina, ein Fotograf." "Und was machst du hier?", hakte ich nach. Trina zögerte einen Moment, dann sagte sie: "Ich hab schon seit Wochen keine Schlagzeile mehr gemacht. Der Zoo hat gesagt, dass ich das Nilpferdbaby nicht fotografieren darf. Und deshalb wollte ich es nachts machen. Was macht ihr hier?" Mia ergriff das Wort: "Das ist nicht wichtig. Wie wär’s, wenn du von unserem Abenteuer ein Bild machst und darüber einen Artikel schreibst?"
Am nächsten Morgen stand in der Zeitung: "Der Retter der Nacht." Und wer war auf uns stolz? Frau Hasmahr!
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