Auftritte
Der Raubtierflüsterer: Dompteur Walliser kommt nach Neustadt
Der bekannte Dompteur Christian Walliser tritt in Neustadt auf / Aufklärung statt Zirkusshow.
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TITISEE-NEUSTADT. Der Luchs streift den Hochschwarzwald, mit der Rückkehr des Wolfes rechnen Experten jederzeit – und jetzt kommen auch noch Tiger und Löwen. Der berühmte Raubtierdompteur Christian Walliser tritt kommende Woche in Neustadt mit seiner neuen Show auf. Der Mann, der von Tigern in der Manege schon schwer verletzt wurde, will keine Zirkusnummern aufführen. Zuschauer sollen die Tiere hautnah erleben und lernen können.
Neun sibirische Tiger und fünf afrikanische Löwen leben bei Christian Walliser. Zirkusse, die mit Wildtieren arbeiten, und Tiershows stehen immer in der Kritik von Naturschutzorganisationen. Als vor rund einem Jahr ein Zirkus einen Elefanten in Neustadt vorführte, gab es im Internet einen Sturm der Entrüstung. Die Wallisers legen wert darauf, dass sie alle Auflagen erfüllen, sogar mehr tun, als verlangt. Allen Skeptikern bietet Jan Walliser an, sich das Außengelände der Tiere selbst anzusehen. Ab Mittwochmorgen in der kommenden Woche, immer von 11 Uhr an, können sich die Menschen ein Bild davon machen, wie die Tiere leben. "Wir bauen einen großen Außenbereich auf, mit Kratzbaum und Swimmingpool. Und genügend Plätzen in der Sonne und dem Schatten. Tiger schlafen bis zu 20 Stunden am Tag", sagt Jan Walliser. Der Besuch der Raubtieranlage auf dem Festplatz in Neustadt kostet keinen Eintritt.
Dass Christian Walliser überhaupt noch auftritt, können viele Menschen nicht verstehen. Bei einem Dinner-Zirkus in Hamburg stolperte er und wurde von einem Tiger in den Kopf gebissen, ein anderer verletzte ihn am Becken, ein weiterer biss ihm eine Hand ab. Jan Walliser kam mit einem Feuerlöscher zu Hilfe. Die Ärzte retteten sein Leben und drei Monate nach der Attacke stand Christian Walliser schon wieder in der Manege. Die Schuld an dem Unfall gab er sich selbst, die Tiere hätten sich natürlich verhalten, aus Reflex gehandelt.
Er arbeitet weiterhin mit den Tigern, die ihn damals angefallen haben. Das Wissen um diesen Unfall macht einen Teil der Faszination der Raubtiershow aus, die nicht auf spektakuläre Inszenierungen oder perfekte Choreographien setzt. Die Tiere sollen in ihrer natürlichen Schönheit gezeigt werden, sie werden zunächst alleine in die Manege gelassen, um diese zu erkunden.