Thomas Baumann
Der Piranha-Papa
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Denn Baumann und seinen Kollegen ist etwas gelungen, das nur äußerst selten gelingt. Sie haben Piranhas nachgezüchtet. Und nicht nur ein paar, sondern gleich um die 100 der Tiere. Und auf beinahe schon wundersame Weise haben auch alle überlebt.
Um die Bedeutung dieses Erfolgs zu verstehen, muss man wissen, dass der Piranha kein ganz normaler Fisch ist. Piranhas, die normalerweise in Flüssen Südamerikas zuhause sind, sind wahre Fressmaschinen. "Die haben einen Stoffwechsel wie ich es noch nie erlebt habe", sagt Baumann. Schon direkt nach dem Schlüpfen, als die Tiere noch gute zwei Millimeter groß waren, hätten sie sich auf das Futter, einfache Larven, gestürzt. Aber als sie größer wurden und Baumann dann anfing, echten Fisch zu verfüttern, sei das Fressspektakel losgegangen. Innerhalb weniger Wochen seien die Tiere bereits deutlich gewachsen. "So ein Wachstum habe ich noch bei keiner anderen Spezies gesehen", sagt Baumann. Alles, was die Fische fraßen, sei irgendwie direkt in Fleisch und Muskeln umgewandelt worden. Trotz der enormen Menge an Futter sei kaum Kot am Beckengrund gelegen. Nun sind die Tiere sieben Monate alt und äußerlich kaum von den erwachsenen Piranhas zu unterscheiden.
Doch was macht man mit 100 Piranhas? Auch wenn ihr Becken im Mundenhof mit 900 Litern ziemlich groß ist, könnte man seine solche Menge dort nicht aufnehmen. Zumal so viele Tiere einen enormen Futterbedarf hätten – und wenn man den nicht stillt, fressen die Tiere sich gegenseitig. "Kannibalismus ist bei denen an der Tagesordnung", sagt Baumann. Das mache den Zuchterfolg noch spektakulärer, denn keines der Jungtiere habe einmal Appetit auf seinen Bruder oder seine Schwester entwickelt.
Die überwiegende Zahl der Tiere wurde an andere Aquarianer abgegeben. Nur drei der Tiere wurden ins Piranha-Becken integriert. Ganz vorsichtig, die Fische müssen sich aneinander gewöhnen.