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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr-II 2022

Der Hexenfluch

Von Malin Bachmann, Klasse 4b, Grundschule Löffingen, Löffingen  

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  | Foto: Ferdinando Terelle
Foto: Ferdinando Terelle
Karla Kaiser wohnte in einem kleinen Ort, der mitten zwischen Wiesen, Feldern und einem großen Wald lag. Ihr gehörte ein kleines Reihenhaus und direkt nebenan waren gerade ihre Schwester Greta und deren Mann Max eingezogen.

Karla Kaiser war in dem kleinen Ort, der merkwürdigerweise "Hexenhausen" hieß, Reporterin bei der BZ. Jeden Morgen sauste sie auf ihrem Motorroller durch Hexenhausen zur Arbeit.

In den Sommerferien, wenn es nicht so viel in der Zeitung zu berichten gibt, kam Karla Kaiser auf die Idee nachzuforschen, warum ihr Wohnort Hexenhausen hieß. Als Reporterin befragte sie alte Leute aus dem Ort, weil die vielleicht noch was darüber wussten. Dabei hörte sie merkwürdige und unheimliche Geschichten, zum Beispiel, dass tief in dem großen Wald eine böse Hexe hausen würde. Als Karla abends Greta und Max davon erzählte, lachten die beiden nur und sagten: "So ein Quatsch! Morgen machen wir eine Wanderung in den Wald. Du wirst sehen, dass an den Gerüchten gar nichts dran ist!"

Gleich am nächsten Morgen machten die drei sich auf den Weg. Sie liefen und liefen und hatten dabei das Gefühl, dass der Wald immer größer und dunkler wurde.

"So ist das sinnlos," meinte Max. "Wir müssen umkehren, sonst kommen wir erst im Dunkeln nach Hause. Ich habe morgen frei, dann fahre ich mit deinem Motorroller nochmal kreuz und quer durch den Wald, das geht viel schneller." Karla und Greta waren einverstanden.

Max fuhr schon im Morgengrauen los in den Wald. Schon nach kurzer Zeit kannte er sich plötzlich nicht mehr aus und kam immer tiefer in den Wald hinein. Es war so, als würde ein riesiger Magnet den Motorroller anziehen. Da tauchte mitten in einem dunklen Gebüsch eine fast verfallene Hütte auf. Neugierig stellte Max den Motorroller ab. Nach kurzem Suchen fand er eine kleine Tür. Als er sie berührte, sprang sie gleich auf und schlug direkt wieder hinter ihm zu. Er war gefangen! In diesem Moment erschien ein flackerndes Licht und eine grauenhafte Stimme brüllte ihn an: "Was willst du hier? Ihr Menschen habt uns doch schon vor langer Zeit aus unserem Dorf vertrieben! Willst du mich auch noch aus meinem Haus vertreiben? Das lass ich nicht zu! Zur Strafe verfluche ich dich: Von nun an sollst du immer um Mitternacht als Werwolf umherirren!"

Entsetzt fragte Max: "Gibt es denn gar keine Möglichkeit, den Fluch aufzuheben?" Die Hexe lachte nur hämisch:"Ha,ha,ha!" Die einzige Lösung ist der Zauberkristall und den wirst du niemals bekommen!"

Das Licht erlosch und im selben Moment knallte es furchtbar laut und Max und der Motorroller standen am Waldrand. Mit einem sehr komischen Gefühl fuhr er nach Hause.

In der Zwischenzeit hatten die beiden Schwestern ein Beet angelegt in Gretas Garten. Dabei hatten sie eine flache Kiste ausgegraben. Gespannt öffneten sie die Kiste, darin lag ein Buch mit dem Titel "Zauberkristall". Weil sie dachten, es wäre ein Märchenbuch, legten sie es zur Seite und arbeiteten weiter.

Völlig erschöpft kam Max nach Hause und erzählte aufgeregt seine Geschichte. Als er berichtete, dass nur ein Zauberkristall ihn erlösen könnte, da mussten die Schwestern gleich an das Buch denken. Sie schauten es sich nun genauer an und fanden darin ein Rezept mit den Zutaten für den Zauberkristall. Mit vereinten Kräften schafften Karla, Greta und Max es wirklich vor Mitternacht, den Zauberkristall herzustellen. So konnten sie den Fluch gerade noch rechtzeitig aufheben.

Obwohl Karla nun wusste, warum Hexenhausen diesen Namen hatte, schrieb sie keine Reportage darüber. Sie wollte nicht, dass die Leute Angst bekommen oder dass sie nach der Hexe suchen würden.

Ressort: Schreibwettbewerb

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