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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2013

Der Frosch in der Storchenbucht

Ines Fey, Klasse 4, Sonnenbergschule Ballrechten-Dottingen  

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Es war einmal ein Frosch, der hieß Hubert, und er arbeitete in einer großen Druckerei. An einem Samstagmorgen, als er wie gewohnt die Badische Zeitung las und genüsslich einen dicken Brummer verzehrte, entdeckte er eine Anzeige die lautete:"Achtung, Achtung! Wir brauchen erfahrene Leuchtturmwärter. Melden sie sich bei Interesse bitte bei der Badischen Zeitung." "Das gibt’s doch nicht. Das wollte ich doch schon immer werden!", entfuhr es ihm. Er sprang auf, stürzte ans Telefon und rief die Badische Zeitung an. "Guten Tag mein Name ist Hubert. Ich rufe wegen der Anzeige als Leuchtturmwärter an. Könnten sie mir wohl die Telefonnummer geben?""Hallo", erklang am anderen Ende der Leitung die freundliche Stimme einer Dame, "einen Augenblick bitte." Ungeduldig wartete Hubert bis die Dame ihm die Nummer durchgegeben hatte. Dann flitzte er los, um sich vorzustellen.

Als er ankam, freute er sich zu hören, dass die Stelle noch frei war. Sein zukünftiger Chef meinte: "Sie haben Glück, dass die Stelle noch frei ist. Es ist die Letzte. Sie können gleich mit dem Dienst beginnen. Ihr Leuchtturm liegt an der Storchenbucht." Dem kleinen Frosch lief es bei dem Namen eiskalt den Rücken runter. "Keine Sorge", grinste der Chef, "sie heißt nur so, weil die Felszacken dort wie Storchenschnäbel aus dem Wasser ragen." Also machte Hubert sich auf den Weg zu seinem Leuchtturm. Unterwegs begegnete er einer Schnecke, die genüsslich eine Erdbeere verzehrte. "Hallo. Möchtest du einmal von meiner Beere abbeißen?", fragte sie. "Nein! Vielen Dank, ich esse nur dicke, fette Brummer. Aber weißt du, ich bin gerade Leuchtturmwärter geworden, und auf dem Weg zur Storchenbucht. Die Farbe von deiner Erdbeere gefällt mir so gut, dass ich auf meinen Leuchtturm lauter Erdbeeren malen werde."

Ein paar Stunden später, trat er seinen Dienst an. In der ersten Nacht hörte er ein Tuten, das ein Schiff ankündigte. Schlaftrunken stieg er aus dem Bett, um die Scheinwerfer anzumachen. Doch was war das? Die Lichter gingen nicht an. "Da muss die Sicherung rausgeflogen sein!", dachte Hubert. "Aber wie soll ich da nur drankommen? Die ist oben auf dem Dach befestigt und auf der Treppe kann ich ohne Licht nichts sehen." Mit Schrecken beobachtete er, wie das Schiff auf einen Felsen zuschwamm. "Ich muss etwas tun. Sonst fahren sie gegen den Felsen." Zum Glück hing außen am Leuchtturm ein langes Seil herunter. An diesem kletterte er hoch, und reparierte den Schaden. In selben Augenblick wurde es taghell, denn die Scheinwerfer funktionierten wieder, und das Schiff streifte nur leicht einen Felsen. Erschöpft aber zufrieden kletterte Hubert wieder hinunter und ließ sich in sein Bett fallen. Er hatte allerdings nicht gemerkt, dass eine Reporterschnecke ihn bei seiner nächtlichen Heldentat beobachtet hatte. Am nächsten Tag stand es groß in der Zeitung:"Frosch rettete in der vergangenen Nacht Hunderten Menschen das Leben."

Als der Chef das las, zog er sich blitzschnell an und rannte zu der Storchenbucht und klingelte an dem mit Erdbeeren bemalten Leuchtturm. Hubert machte die Türe auf, und lud ihn ein, mit ihm einen Kaffee zu trinken. "Nun", räusperte sich der Chef. "Sehen sie, ich bin jetzt schon 30 Jahre der Oberleuchtturmwärter. Aber ich möchte mich zur Ruhe setzen. Möchten Sie nicht mein Nachfolger werden?" "Es wäre mir ein Vergnügen!" , rief Hubert erfreut.
"Wunderbar" , sagte der Chef, "dann können Sie gleich mit ihrem Amt beginnen." Und Hubert, der Frosch, lebte noch lange glücklich in seinem, mit Erdbeeren-bemalten Leuchtturm an der Storchenbucht.

Ressort: Schreibwettbewerb

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