Interview

Der Freiburger Nawin Nazary bei Germany’s Next Topmodel: "Schon krass, sich im Fernsehen zu sehen"

Seit zwei Wochen heißt es für den 27-jährigen Nawin Nazary bei Germany’s Next Topmodel: Laufsteg, Shootings, Abliefern. Im Interview spricht der Freiburger über den Dreh, Heidi Klum und die Jungsclique.  

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Der 27-jährige Nawin Nazary ist in der 20. Staffel von Germany’s Next Topmodel dabei. Foto: Michael De Boer
BZ: Nawin, Sie sind gerade jeden Mittwochabend in der Jubiläumsstaffel zu 20 Jahre Germany’s Next Topmodel im Fernsehen zu sehen. Wie fühlt sich das an?

Bis jetzt wurde zwar noch nicht viel von mir gezeigt, aber es ist schon ein krasses Gefühl, sich im Fernsehen zu sehen. Das hatte ich so noch nicht. Während des Drehs haben ein paar andere Teilnehmer und ich uns eigentlich vorgenommen, die Show gar nicht anzuschauen, weil wir dachten, dass es bestimmt unangenehm wird. Aber wenn man schon im Fernsehen läuft, muss man das ja auf jeden Fall gucken.

BZ: War es schon immer Ihr Traum, Model zu werden?

Es war tatsächlich schon als kleiner Junge ein Traum von mir, etwas in Richtung Modeln zu probieren. Vor der Show hatte sich das aber nie ergeben. Ich gucke Germany’s Next Topmodel bestimmt schon mindestens zehn Jahre immer zu Hause mit meinen Eltern. Die beiden waren auch der Grund dafür, dass ich mich überhaupt beworben habe. Die meinten, ich könne das auch und ich solle mich bewerben. Seit letztem Jahr können sich ja auch Männer bewerben, das hatte ich allerdings gar nicht mitbekommen. Meine Eltern waren dann schon auch hinterher, dass ich mich für dieses Jahr anmelde. Von meiner Seite aus hätte das dann bestimmt noch ein paar Jahre gedauert. Nach der Bewerbung ging das auch schon alles ganz schnell.
Nawin Nazary ist 27 Jahre alt und gebürtiger Freiburger. Vor seiner Teilnahme bei Germany’s Next Topmodel hat er als selbstständiger Handelsvertreter im Auftrag von Telekommunikationsfirmen gearbeitet. Momentan ist er vor allem als DJ tätig und fokussiert sich darauf,eigene Musik herauszubringen. Seinen neuesten Song "Warum liebst du mich" veröffentlichte er erst vor kurzem.

BZ: Wie war das, als Sie die Zusage bekommen haben?

Ich habe alles erstmal für mich behalten, auch dass ich mich überhaupt beworben habe. Ich wusste ja nicht, was dabei rauskommt. Als ich dann die Zusage hatte, habe ich es meinen Freunden erzählt, und die konnten das alle erst gar nicht glauben. Ich habe es tatsächlich sogar vielen Freunden von mir auch gar nicht erzählt. Dann kamen die Vor-Castings, bei denen Videos gemacht wurden, die sich Heidi Klum anschaut, um zu entscheiden, wer in die Show kommt. Sie hatte auf Instagram ein Video dazu hochgeladen, als sie sich die Casting-Videos angeschaut hat, und da war dann zufällig genau mein Video zu sehen. Mir wurde das dann nur von jemandem geschickt mit "Herzlichen Glückwunsch!" – und ich wusste erst mal gar nicht, um was es geht. Erst als ich das Video angeschaut habe, habe ich gesehen, dass ich da drauf bin, und so haben es dann auch meine Freunde erfahren, das war dann schon ziemlich witzig.

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BZ: Hatten Sie ein bestimmtes Ziel, mit dem Sie in die Show gegangen sind?

Es war von Anfang an so ein Ding, dass ich mich einfach mal bewerbe und schaue, wie weit ich komme. Ich hatte keine Ahnung vom Modeln und bin da komplett unerfahren reingegangen. Ich habe einfach geschaut, wie ich von Runde zu Runde weiterkomme. Das hat auch ganz gut geklappt.
"Für längere Zeit mit 25 Leuten unter einem Dach zu leben, ist auch schon eine harte Nummer."

BZ: Was war für Sie die größte Herausforderung in der Zeit?

Das Schwierigste war, mit der Kamera zu agieren. Ich kenne das von meinen Musikvideos, aber vor Ort war es ganz anders, da musst du bei jedem Shooting abliefern. Überall sind Kameras, ich wusste, dass ich gefilmt werde und dass alles im Fernsehen läuft, da hat man schon einen Druck. Auch mit den anderen mitzuhalten und immer das Beste aus sich herauszuholen, war schwierig. Für längere Zeit mit 25 Leuten unter einem Dach zu leben, ist auch schon eine harte Nummer. Da merkt man auf Dauer, wie anstrengend das wird.

BZ: Gab es denn viele Streitereien unter den Kandidaten oder haben Sie sich gut verstanden?

Wir haben uns alle super verstanden und sind eine richtige Clique geworden. Das hat uns selbst gewundert, weil wir alle so unterschiedliche Typen sind. Wir verstehen uns alle immer noch super und das war echt schön, dass das so harmonisch war. Wir haben während der Dreharbeiten auch darüber geredet, wie das wohl in der Mädelsvilla ist und ob die sich streiten, aber bei uns war echt richtig gute Stimmung.
"Ich hatte keine Ahnung vom Modeln und bin da komplett unerfahren reingegangen."

BZ: Welches Wort beschreibt für Sie die Zeit am besten? Was konnten Sie lernen und mitnehmen?

In einem Wort ist das schwer, ich würde einfach sagen: die Komfortzone verlassen. Das hat mir dort auch am meisten etwas gebracht. Jede Woche aufs Neue aus sich rauszukommen und Sachen zu machen, die man sich davor nie getraut hätte. Das war echt das Coolste an allem. Ich habe auf jeden Fall auch den Umgang mit der Kamera gelernt und nicht mehr ganz so schüchtern beim Filmen zu sein. Ich habe einfach ein ganz anderes Selbstbewusstsein vor der Kamera bekommen und konnte mich auf viel Neues einlassen und ausprobieren.

BZ: Haben Sie besondere Ziele für die Zeit nach Germany’s Next Topmodel?

Modeln war zwar immer schon mein Ziel, aber mir war auch klar, dass das schwierig wird. In der Modewelt gibt es einen Typen wie mich eigentlich gar nicht. Mein Typ wird nicht so angenommen beziehungsweise gibt es auch einfach niemanden, der es erfolgreich nach ganz oben geschafft hat. Ich habe mir schon gedacht, dass es schwierig wird, dort Fuß zu fassen. Aber jetzt nach der Zeit würde ich sagen, dass das schon mein Hauptziel ist. Klar, die Musik wird bei mir immer auf Platz eins bleiben, aber ich will das mit dem Modeln schon ernster nehmen.

BZ: Was hat sich in Ihrem Leben seitdem verändert?

Momentan würde ich sagen, es hat sich eigentlich nicht viel verändert. Ich habe mir jetzt auch nicht erhofft, dass sich nach einer Folge mein ganzes Leben ändert. Klar, auf Instagram ist jetzt einfach ein bisschen mehr los, und draußen erkennen einen schon auch Menschen, die die Show schauen und fragen dann, ob das wirklich ich bin. Überhaupt erkannt zu werden ist schon krass, aber so viel ist seit der ersten Ausstrahlung nicht passiert.

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Schlagworte: Heidi Klum, Nawin Nazary

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