Der Erschaffer des Rosengartens
FAMILIENFILM: "König Laurin" nach der Südtiroler Sage.
Thomas Lassonczyk
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Lang gibt sich nicht damit zufrieden, diese Sage einfach nachzuerzählen. Er nimmt sie vielmehr zum Anlass für ein teils spannendes, teils komisches Fantasy-Abenteuer, das trotz des historischen Stoffs Bezüge zum Hier und Jetzt hat. Somit steht "König Laurin" dem rockigen "Ritter aus Leidenschaft" näher als einem "Herr der Ringe"-Spektakel für Kinder. Diese Zielgruppe behält Lang stets im Auge, wenn er seinen jugendlichen Antihelden Theo beim schwierigen Versuch, erwachsen zu werden, beobachtet.
Theo leidet unter zwei Dingen: Der Königssohn ist kleinwüchsig und kann deshalb die hohen Erwartungen, die sein ebenso fürsorglicher wie strenger Vater Dietrich an ihn stellt, nicht erfüllen. Erst die Freundschaft zu König Laurin, dessen Zwergenvolk einst von Dietrich wegen einer Missetat, die es nie begangen hat, verbannt wurde, bringt Theo auf den richtigen Weg. Nach und nach erkennt er, dass man auch als Kleiner große Taten vollbringen kann.
Dabei kann das Fantasy-Märchen dank seiner vielen überraschenden Einfälle und witzigen Einschübe gut und gerne auch als Komödie durchgehen. So amüsiert es mit Anachronismen wie Mülltrennung im Mittelalter, einer originellen Version der Jahrmarkt-Attraktion "Hau den Lukas" oder der gewagten Prognose, Latein sei die Sprache der Zukunft.
Gleichzeitig liefert "König Laurin" auch spannend-gruselige Momente wie jene auf einem mit Spinnweben übersäten Friedhof oder die Begegnung mit fiesen Söldnern, die sich als strohdumm herausstellen. Einige schöne Schwenks über die Südtiroler Alpenkulissen sorgen zudem für echte Kinobilder.
Der gelungene Mix aus leichter Unterhaltung und gehaltvoller Botschaft wurde mit drei "Goldenen Spatzen" beim Kinder-Medien-Festival in Gera und Erfurt sowie mit dem "Weißen Elefanten" auf dem Kinderfilmfest München 2016 ausgezeichnet. (Läuft in Freiburg, Lörrach, Offenburg, ab 0.)
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