"Der Einbrecher steckte im Kamin"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Polizeioberkommissar Johannes Wiedner über Verhaftungen, spannende Einsätze und schnelle Fahrten.
Louis Schweigler, Klasse 4, Grundschule Berau (Ühlingen-Birkendorf)
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Über die spannende Arbeit bei der Polizei berichtet Polizeioberkommissar Johannes Wiedner in einem Interview mit Zisch-Reporter Louis Schweigler aus der Klasse 4 der Grundschule Berau (Ühlingen-Birkdendorf). Wiedner arbeitet beim Polizeirevier Waldshut-Tiengen und hat nebenbei auch einige Tipps für diejenigen, die sich für den Polizeiberuf interessieren.
Wiedner: Bewerben kann man sich ungefähr mit 16 Jahren. Am Tag der Einstellung bei der Polizei darf man nicht jünger als 16,5 Jahre sein.
Zisch: Was für einen Schulabschluss braucht man, um Polizist zu werden?
Wiedner: Man braucht mindestens einen Realschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 3,2 für den mittleren Dienst und Abitur, Fachhochschulreife oder eine entsprechende Berufsausbildung für den gehobenen Dienst.
Zisch: Wollten Sie schon immer zur Polizei?
Wiedner: Nein, eigentlich wollte ich Maschinenbauingenieur bei der Bundeswehr werden. Der Polizeiberuf hat mich aber auch interessiert, und so habe ich den Einstellungstest gemacht. Da ich dann eine direkte Zusage bekommen habe, habe ich mich über den Beruf noch genauer informiert. Ich hab mich dann dazu entschlossen, die Ausbildung anzufangen. Es hat mir von Anfang an großen Spaß gemacht.
Zisch: Ist die Ausbildung schwer?
Wiedner: Ja. Man hat in kurzer Zeit viele Rechtsfächer zu lernen. Man muss Sport machen, Schießen und noch viele andere Sachen lernen. Aber wenn man Spaß daran hat und lernt, kann man die Ausbildung ohne Probleme schaffen.
Zisch: Haben Sie schon einmal jemanden verhaftet?
Wiedner: Ja, über die Jahre waren es einige. Zum Beispiel haben wir mit der Dienstgruppe am 25. Januar 2015 einen Einbrecher verhaftet, der in einem Kamin gesteckt ist. Bei diesem Einsatz hatte uns damals auch die Feuerwehr geholfen, da wir den Einbrecher über das Dach und über ein verschlossenes Gebäude aus dem Kamin befreien mussten.
Zisch: Hat man Angst, wenn man zur Arbeit geht?
Wiedner: Nein, ich gehe sehr gerne zur Arbeit.
Zisch: Hat man als Polizist viele Fälle zu lösen?
Wiedner: Ja. In der letzten Schichtrunde, in der meine Dienstgruppe und ich gearbeitet haben, das war am Mittwoch, den 29. Mai, waren es 30 Einsätze in 24 Stunden, die wir abarbeiten mussten. Tagsüber helfen hierbei die Polizeiposten, nachts arbeitet der Schichtdienst alleine. In diesen 24 Stunden waren es neun Unfälle, sieben andere Straftaten und 14 sonstige Fälle, wie zum Beispiel Streitigkeiten oder Ruhestörungen. An diesem Mittwoch war aber auch viel los. Manchmal ist es auch weniger, manchmal aber auch noch mehr.
Zisch: Hatten Sie schon mal einen schwierigen Fall?
Wiedner: Ja, ein schwieriger Fall war der Bankraub in Waldshut im April 2017 in der Postbank. Hier mussten wir lange arbeiten und uns lange auf den Einsatz konzentrieren. Bei diesem Einsatz haben uns dann viele andere Polizeikräfte von anderen Revieren und das Sondereinsatzkommando unterstützt.
Zisch: Wo ist das Sondereinsatzkommando?
Wiedner: Das ist in Göppingen. Bei dem Einsatz kamen die Einsatzkräfte mit dem Hubschrauber, damit es schneller geht.
Zisch: Macht es Spaß, mit Sirene zum Einsatz zu fahren?
Wiedner: Ja, weil dann meist alle Autos Platz machen und man schneller zum Einsatzort kommt. Es ist aber auch sehr gefährlich, deshalb muss man sehr aufpassen und sich aufs Fahren konzentrieren. Man darf die Sirene nur anmachen, wenn es um Gefahr für Leib oder Leben geht.
Zisch: Haben Sie bei einem Einsatz schon einmal deine Pistole gebraucht?
Wiedner: Ja, manchmal braucht man sie, um sich selbst zu beschützen. Ich musste aber zum Glück noch nie auf jemanden schießen.
Zisch: Hatten Sie auch schon Drogenfälle zu lösen?
Wiedner: Auf der Schicht kontrolliert man immer wieder Leute, die Drogen dabei haben. Wir nehmen, je nachdem, die Leute fest und übergeben den Fall an die Drogensachbearbeiter, die ihn dann weiter bearbeiten.
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