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"Der blubbert so schön"

  • Lukas Herrmann und Louis Pietsch, Klasse 4, Grundschule Griesheim (Offenburg)

  • Do, 28. Juni 2018
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Carmen Bähr vom Porsche-Zentrum Freiburg, die unter anderem erklärt, warum der Motor im Kofferraum ist.

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Dieser Porsche steht als Skulptur auf einem Kreisverkehr vor dem Porsche-Museum in Stuttgart. Foto: dpa

Die Zisch-Reporter Louis Pietsch und Lukas Herrmann aus der Klasse 4 der Grundschule Griesheim haben Carmen Bähr vom Porsche-Zentrum Freiburg interviewt. Sie arbeitet dort als Assistentin der Geschäftsführung und ist außerdem die Tante von Louis.

Zisch: Wie viel kostet ein Porsche?
Bähr: Der Preis für einen Porsche fängt bei 56 264 Euro für einen Porsche Macan an und reicht bis zu 218 223 Euro ohne Sonderausstattung für einen Porsche 911 Turbo S Cabriolet.
Zisch: Wie viel wiegt ein Porsche etwa?
Bähr: Das Gewicht reicht von 1335 Kilogramm für einen Porsche 718 Boxster bis zu 2400 Kilogramm für einen Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Sport Turismo. Das ist übrigens die derzeit längste Modellbezeichnung der Welt.
Zisch: Wie viel PS hat der stärkste Porsche?
Bähr: Der 911 GT2 RS ist aktuell das Fahrzeug mit den meisten PS im Benzinmotor – insgesamt 700 PS.
Zisch: Wie teuer ist der teuerste Porsche?
Bähr: Der teuerste Porsche ist der Porsche 918 Spyder für einen Verkaufspreis ohne Sonderausstattung von 770 000 Euro – dieses Fahrzeug gibt es aber nicht mehr zu kaufen. Bei Versteigerungen erreichen alte Porsche-Fahrzeuge sogar Millionensummen, so zum  Beispiel der Porsche 550 Spyder von 1955 4 ,47 Millionen Euro oder ein Rennwagen, der Porsche 917 K von 1970, 11,8 Millionen Euro.
Zisch: Warum ist der teuerste Porsche so teuer?
Bähr: Der Porsche 918 Spyder ist fast komplett aus Karbon hergestellt. Er hat einen Hybridantrieb, mit dem er eine Höchstgeschwindigkeit von 320 Kilometern pro Stunde erreichen kann. Von 0 auf 100 ist er in 3,2 Sekunden. Das Fahrzeug hat einen V8-Benzinmotor mit 500 PS und zusätzlich zwei Elektromotoren mit 218 PS. Dieses Fahrzeug ist auf 918 Stück limitiert und ist bereits ausverkauft.
Zisch: Wie viele Porsche stehen bei Ihnen?
Bähr: Bei uns im Porsche-Zentrum in Freiburg stehen derzeit 15 neue Porsche und 27 gebrauchte Porsche.
Zisch: Baut Porsche auch andere Fahrzeuge außer Autos?
Bähr: Porsche hat früher auch Traktoren gebaut und war bei vielen Entwicklungen beteiligt, zum Beispiel bei Flugzeug- und Bootsmotoren oder auch bei den Harley-Davidson-Motorrädern.
Zisch: Warum haben manche Porsche den Kofferraum vorne?
Bähr: Weil der Motor hinten ist (lacht). Der Vorteil ist die bessere Traktion, eine sehr stabile Straßenlage und hohe Bremsleistungen, da das Gewicht des Motors beim Bremsen auf die Hinterachse drückt. Gerade bei Sportwagen, die man jederzeit auf der Rennstrecke einsetzen kann, ist das extrem wichtig, was von unseren Käufern auch sehr geschätzt wird, gibt es dem Fahrer doch auch ein bisschen Sicherheit in Extremsituationen.
Zisch: Wie entstand das Porsche-Emblem?
Bähr: Ferry Porsche hat 1952 eine Werbefirma damit beauftragt, ein Siegel für den Porsche 356 zu entwerfen. Seit 1954 ist das Markenzeichen auf jeder Fronthaube. Es enthält das Stuttgarter Wappentier, das Landeswappen des freien Volksstaates Württemberg und die beiden Schriftzüge Porsche und Stuttgart. Kleinigkeiten in der Farbqualität oder der Stichstärke ändern sich immer mal wieder. Das Porsche-Wappen zählt heute zu den bekanntesten Markenzeichen der Welt.
Zisch: Warum haben Porsche das Zündschloss links?
Bähr: Man erzählt sich immer, es kommt aus dem Rennsport. Bei den früheren Autorennen mussten die Fahrer beim Startschuss erst zu ihren Autos laufen, rein springen, Motor an und los ging es. Mit einem Zündschloss links war das immer ein kleiner Vorteil für die Fahrer. In Wahrheit gibt es einen ganz unspektakulären Grund: Wenn das Zündschloss links war, brauchte man früher in der Produktion pro Fahrzeug ein paar Zentimeter weniger Kupferkabel, wodurch man bei der Menge von Fahrzeugen einiges an Geld sparen konnte. Heute hat man aus Traditionsgründen dieses Merkmal beibehalten.
Zisch: Was war die verrückteste Farbe, die bei Ihnen je gekauft wurde?
Bähr: Außergewöhnliche Farbkombinationen darf ich immer mal wieder bestellen, so zum Beispiel einen 911 Turbo S in Lavaorange, also Knallorange, oder einen Panamera in Brewstergrün, das ist Grasgrün. Es sind aber oft die Kombinationen von Innen und Außen, die ein Auto besonders aussehen lassen, wie zum Beispiel ein Boxster, außen in Hellblau und innen komplett in Rot. Eine sehr ungewöhnliche Kombination, wenn die Felgen noch in Silber und die Bremsscheiben in Gelb sind – für meinen Geschmack etwas zu bunt.
Zisch: Welchen Porsche würden Sie gerne selbst fahren?
Bähr: Einen Porsche Boxster GTS Typ 981. Er hat einen natürlichen Sechs-Zylinder-Motorenklang und "blubbert" so schön, wenn man vom Gas geht.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Do, 28. Juni 2018: PDF-Version herunterladen

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